Das sagt Sargans Coach Marco Raffainer zum Wochenende

«Trotz Matchball: Wir stehen unter Druck»

Obwohl 2:1 in Führung, hat der UHC Sarganserland nach wie vor Respekt vor den Red Devils. Trainer Marco Raffainer glaubt aber zu wissen, was es für den dritten Sieg braucht.

von Andreas Züger, Leiter Sportredaktion March-Anzeiger / Höfner Volksblatt

«Es ist sicher gut für den Kopf, dass wir vor eigenem Publikum den Matchball verwerten können. Aber es ist auch klar: Wer einen Matchball hat, steht unter Druck», sagt Marco Raffainer, seit dieser Saison Cheftrainer des UHC Sarganserland. Die St. Galler liegen in der Viertelfinalserie der NLB-Play-offs 2:1 in Front, weil sie beide Auswärtspartien in Altendorf für sich entscheiden konnten. Siegen in der Fremde – eine Fähigkeit, die der Mannschaft in der letzten Saison fehlte. «Das Team musste in die Play-outs. Man sprach von Auswärtsschwäche», so Raffainer. «Dieses Denken konnten wir in dieser Saison aber aus den Köpfen der Spieler verbannen. Wir vom Trainerteam machten ihnen klar, dass man überall gewinnen kann. Und auswärts vor dem Publikum des Gegners zu siegen, ist für mich etwas vom Schönsten.»Selbstredend hofft Raffainer, dass es nicht zu einem dritten Auswärtsspiel in Altendorf kommt. Morgen ab 18 Uhr will er die Serie mit einem Sieg. Er meint zu wissen, was es dafür braucht. «Wir haben unsere Lehren aus den ersten drei Partien gezogen», sagt Raffainer. «Wir müssen die Auslösungen der Märchler besser lesen und die Räume in der Mittelzone enger machen», heisst das Konzept. Damit will er die Red Devils ihrer grössten Stärke berauben. «Sie fackeln nicht lange, sondern gehen jeweils sofort in die Offensive, schalten extrem schnell um. Für jede Mannschaft der Nationalliga B war es in dieser Saison sehr schwierig, gegen die Märchler zu spielen. Alle bekundeten Mühe.»

Imponiert hat Raffainer der Wandel, den die Roten Teufel in dieser Saison vollzogen haben. «Zu Beginn der Saison, mit der ganzen Trainer-Geschichte, war es schwierig für sie. 5:3 gewannen wir im dritten Saisonspiel. Im Rückspiel in Altendorf sind wir dann aber ziemlich unter die Räder gekommen.» Unter die Räder kommt in der Serie nun niemand mehr. Die beiden Teams spielen auf Augenhöhe. Raffainer macht es Freude, als Trainer Teil dieser hart umkämpften Serie zu sein. «Es ist Play-off-Zeit, es gibt auf dem Feld ein paar kleine Scharmützel, aber allgemein ist die Serie sehr fair. Und es gibt wenig taktisches Geplänkel, sondern es wird einfach Unihockey gespielt.» Und er ist überzeugt, dass die Serie am Samstag ihr Ende finden wird. «Ich rechne es meinem Team hoch an, was es am Dienstag in Altendorf gezeigt hat. Jetzt gilt es, dies vor unseren Fans zu zeigen.»