Cup-Abenteuer endet für die Red Devils bereits

Das erste Bully im Cupabenteuer der Devils wurde in Frauenfeld gespielt.
Das erste Bully im Cupabenteuer der Devils wurde in Frauenfeld gespielt. Foto Pascal Müller

Red Lions Frauenfeld hiess der erste Gegner für die Red Devils im 1/64 Finals des Schweizer Cups. Dass dies kein einfaches Los sein würde, war schon im Vorfeld bekannt. Spielten die Lions doch noch vor zwei Jahren in der 1. Liga, ehe man in die 2. Liga abstieg und dort letzte Saison nahe am direkten Wiederaufstieg war. Für die Märchler, mit ihrem neuen Trainerduo, aber auch eine gute Gelegenheit für eine erste Standortbestimmung in der noch jungen Saison.

Das Spiel startete eher gemächlich und kam nur schleppend in die Gänge. Sicherheit und Ruhe im Spielaufbau war zu diesem Zeitpunkt das oberste Gebot beider Teams. Dies änderte sich ein erstes Mal nach knapp zehn Minuten, als ein Devils-Akteur für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde. Das Heimteam liess sich diese Chance dann auch nicht nehmen und erzielte prompt den Führungstreffe. Die Thurgauer zeigten sich, im Gegensatz zu den Devils, an diesem Abend brutal effizient in ihrem Überzahlspiel. Mit diesem knappen Rückstand ging es dann auch in die erste Drittelspause. In dieser machte Trainer Saluz seinem neuen Team dann auch klar, dass diese Leistung bis jetzt ungenügend war und man im zweiten Drittel ein paar Gänge nach oben schalten musste.

Die Worte schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Nach gerade einmal zwei Minuten konnte der junge Weber, mit seinem ersten Tor für das Fanionteam, einen Abpraller zum viel umjubelten Ausgleich erzielen. Weber zeigte sich nach dem Spiel auch glücklich über diesen Treffer „Kurz zuvor hatte ich schon eine grosse Chance, als ich nur die Latte traf und als ich dann den Ball nach dem Abpraller vor mir sah, dachte ich mir, dass ich denn jetzt einfach machen muss“. Doch er musste auch neidlos anerkennen, dass der Gegner unsere Fehler gnadenlos ausnutze und verdient eine Runde weiter ist. 

Frauenfeld
5:4
Red Devils

Kurz danach aber ein nächster Dämpfer für die Märchler. Mit einer unglücklichen Rettungsaktion vor dem eigenen Tor verletze sich Marco Fässler nicht nur und musste für den Rest der Partie aussetzen, nein, auch noch einen Penalty für Fraunenfeld hatte diese Intervention zur Folge. Doch Wichert im Tor zeigte sich davon nur mässig beeindruckt, entschärfte den Versuch des Gegners und bewahrte sein Team vor einem abermaligen Rückstand. Wenig später ergab sich dann eine vielversprechende Möglichkeit für die erstmalige Führung der Devils, durfte doch das Überzahlspiel ein erstes Mal die Bühne betreten. Noch in der abgelaufenen Saison war dies eine echte Waffe und entschied so manches Spiel zugunsten der Teufel. Doch an diesem Abend schien diese Waffe nur mit Blindgängern geladen zu sein und die wenigen gefährlichen Abschlüsse, welche den Weg aufs gegnerische Tor fanden, wurde vom Torhüter teils magistral zunichte gemacht. Insgesamt drei Mal bot sich in diesem Spiel die Chance auf einen Überzahltreffer an, doch leider erfolglos.

Foto Pascal Müller

Mit einem 1:1 ging es auch ins letzte Drittel. Dort entwickelte sich das Spiel ab der 50. Minute dann noch zu einem wahren Spektakel. Zuerst konnte Reto Kessler seine Farben mit einem etwas glücklichen Weitschuss ein erstes Mal in Front bringen. Doch ein Doppelschlag der Lions innerhalb von knapp eineinhalb Minuten drehte das Spiel sogleich wieder. Als dann drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit das Score gar auf 4:2 gestellt wurde, schien die Sache so gut wie gegessen zu sein. Doch die Devils zeigten noch einmal Moral und konnten zuerst durch Fabio Diethelm, mittels einstudierte Freistossvariante, verkürzen. Den Ausgleich und damit auch die Verlängerung konnte dann Zolliker, ebenfalls mit dem erstern Treffer für seinen neuen Verein, klar machen.

Mit dem Momentum auf der Seite der Märchler hatte man dann in der Verlängerung auch den grösseren Spielanteil und kam zu einigen Chancen, um den Sieg doch noch ins Trockene zu bringen. Doch nach knapp zwei Minuten konnten die Frauenfelder einen Konter ausfahren, welchen sie dann auch gleich eiskalt vollendeten und das frühe Ausscheiden der Devils im Cup besiegelten, trotz toller Aufholjagd in den letzten Minuten.

Dieses Spiel offenbarte noch einige Baustellen und dass noch eine Menge Arbeit auf das ganze Team und den Staff wartet, bis es dann im September mit dem Oberseederby der nächsten Ernstkampf wartet. Ein weitere Wehrmutstropfen war, dass auch Studer im letzten Drittel noch verletzt ausfiel. Wie gravierend die beiden Verletzungen sind bleibt noch abzuwarten. An dieser Stelle, schnelle und gute Genesung.

Red Lions Frauenfeld - Red Devils March-Höfe 5:4 n.V. (1:0, 0:1, 3:3, 1:0)
Kantihalle Frauenfeld, Frauenfeld. 79 Zuschauer. SR Eisenmann/Schweizer.
Tore: 12. M. Brauchli 1:0. 23. S. Weber 1:1. 51. R. Kessler 1:2. 54. N. Koller (S. Beck) 2:2. 56. J. Schneider 3:2. 57. S. Beck 4:2. 58. F. Diethelm (D. van Welie) 4:3. 59. R. Kessler (Eigentor) 4:4. 62. M. Brauchli (T. Lüchinger) 5:4.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Red Lions Frauenfeld. 1mal 2 Minuten gegen Red Devils March-Höfe.

Red Devils: Wichert; Damian Fässler, Marco Fässler, Fabio Diethelm, van Welie, Studer; Bombana, Manuel Kessler, Hindermann, Zolliker, Weber; Reto Kessler, Tim Diethelm, Widmer, Züger, Bargetzi; Bakaus, Marty, Luca Cortinovis, Fernandes (ET)

Bemerkung: Red Devils ohne: Philipp Fässler, Kolari, Kuster, Rickli, Kälin, Stiehl (alle Abwesend), Fabio Cortinovis (Doppellizenz)