Ein Meister seines Fachs

Die Red Devils empfangen am Sonntag den Aufsteiger Basel Regio. Man könnte meinen, ein Pflichtsieg stünde an. Tut es aber nicht. Gegenüber steht nämlich Patrick Mendelin, einer der besten Schweizer Unihockeyspieler.

Wenn am Sonntag in Altendorf die Red Devils auf den Erstliga-Aufsteiger Basel Regio treffen, steht ein Spieler im Mittelpunkt: Patrick Mendelin, siebenfacher Schweizer Meister mit Wiler-Ersigen, 40-facher Nationalspieler und Bronzemedailliengewinner an der WM 2008 in Tschechien. 2008 war das Jahr, in dem Mendelin das -erste und letzte Mal gegen die Red Devils spielte – im Cup-Sechzehntelfinal, bei dem der haushohe Favorit erst in der 51. Minute zur 5:4-Führung einschoss und 7:4 siegte.

Nun, acht Jahre später, ist der Basler Patrick Mendelin im Besitz einer Doppellizenz, darf daher nach wie vor für Wiler-Ersigen in der NLA und für Basel Regio in der NLB spielen. Zudem amtet er als Sportchef bei Basel Regio. Aber warum nicht einfach nur für -Wiler-Ersigen in der NLA auf Torejagd gehen, als zusätzlich in der Schweizer Zweitklassigkeit zu spielen? «Das hat zwei Gründe: Einerseits stösst man nach vielen Jahren bei Wiler-Ersigen mit dem Aufwand an die Grenzen, andererseits bin ich seit dem Aufbau des Projekts Basel Regio (2013 gegründet; Red.) mit dabei. Es ist ein emotionaler Entscheid, bei etwas, das man aufbaut, dabei sein zu wollen.»

NLB, NLA – und dann ab an die Weltmeisterschaften

Mendelin, der 60 Prozent als Bank--angestellter arbeitet und wöchentlich dreimal mit Basel, zweimal mit Wiler-Ersigen und zweimal über Mittag -individuell trainiert, soll bis Weihnachten bei Basel spielen und sie in die Play-offs führen, danach aber die NLA-Play-offs mit den Bernern bestreiten. Der Stürmer hat aber noch mehr Pläne: die WM in Lettland im Dezember. Dass der Tanz auf mehreren Hochzeiten für ein Aufgebot für die Nationalmannschaft schwierig werden könnte, ist ihm bewusst. Aber: «Bei Basel kann ich eine coole Rolle im Team einnehmen und mich auch weiterentwickeln. Zudem verpasse ich bei Wiler ja nicht so viele Spiele.» Er sagt jedoch auch, dass er schon ein, zwei Spiele brauchen werde, um sich wieder an das Niveau der NLA zu gewöhnen.

Noch ist die Saison aber jung, und Mendelin fokussiert sich voll und ganz auf die NLB-Meisterschaft. Der Aufsteiger Basel holte im dritten Spiel gegen Davos (9:4) seine ersten drei Punkte und hatte sich zuvor Ligakrösus Zug (7:8) und Gordola (8:9) nur knapp geschlagen geben müssen. Nun folgt das Spiel gegen die Roten Teufel. Auch wenn Basel Regio längerfristig den Aufstieg in die NLA anvisiert, sind sie heuer in der NLB ein mit ziemlicher Sicherheit direkter Konkurrent der Devils um die Play-off-Plätze. Sportchef Mendelin sagt, dass man sich so schnell wie möglich den Ligaerhalt sichern und für die Play-offs qualifizieren wolle, in denen Basel aber ohne ihren aktuellen -Ligatopskorer Mendelin (5 Tore, 5 Assists) auskommen müsste. «Wir haben die nötige Breite im Kader, um dem einen oder anderen Gegner ein Bein stellen zu können – auch ohne mich.»

Devils müssen sich steigern

Gegen die Märchler erwartet Mendelin ein «enges Spiel». Er verfolge zwar die Resultate und Transfers bis in die 1. Liga, «aber wie die Devils systemtechnisch spielen, könnte ich nicht sagen». Eines ist aber klar: Werden die Teufel erneut so fehleranfällig auftreten wie gegen Sargans, wird Mendelin nicht lange brauchen, um sein Team in Front zu schiessen.

Sonntag, 17 Uhr, MZH Altendorf

Red Devils – Basel Regio