Ein Ritterschlag und viel Arbeit bei den Devils

Captain Damian Fässler besuchte zusammen mit Marco Eberhöfer die Sportredaktion
Captain Damian Fässler besuchte zusammen mit Marco Eberhöfer die Sportredaktion Foto Pascal Müller

Die Saison ist gelaufen, die Red Devils in der ersten Playoff-Runde ausgeschieden. Vier Top-Talente verlassen den Verein, um in höheren Ligen ihr Glück zu versuchen. Auch Trainer Janne Mälkiä geht.

Im letzten Jahr sind die Red Devils March-Höfe aus der Nationalliga B abgestiegen. Ein Jahr später belegen die Teufel nach der Qualifikationsrunde Platz 5 in der 1. Liga. Das letzte Heimspiel der Saison diente nur noch dazu, den Play-off Gegner zu ermitteln. Verschiedene Szenarien waren möglich, doch mit der 4:5-Niederlage nach Verlängerung gegen Bassersdorf Nürensdorf sicherten sich die Devils den einen Punkt, der das Oberseederby gegen Jona-Uznach ermöglichte. Nach einer deutlichen 3:7-Niederlage bei den Flames erzwangen die Red Devils mit einem 7:6-Heimsieg das Entscheidungsspiel. In einem dramatischen Spiel zwischen den Erzrivalen vom Obersee behielten die Flames mit 5:4 knapp die Oberhand.

Die Qualifikation, Playoffs und das Powerplay

Marco Eberhöfer, Sportlicher Leiter der 1. Mannschaft, und Red Devils-Captain Damian Fässler besuchten die Sportredaktion, liessen die abgelaufene Saison Revue passieren und gaben einen ersten Einblick in die Planung für die neue Saison. Nach dem Abstieg muss-ten sich die Red Devils neu formieren und in der 1. Liga behaupten.

«Wir sind mit der Qualifikationsrunde nicht unzufrieden», startet Marco Eberhöfer mit seiner Einschätzung. Ein Platz unter den ersten vier Teams sei das Ziel gewesen, da seiPlatz 5 im Rahmen. Zudem habe die Mannschaft, Trainer und Funktionsteam sehr gut zusammengearbeitet, um das Ziel zu erreichen. «Nicht bei jedem Spiel hatte ich das Gefühl, ich müsste Freudentänze aufführen, aber grundsätzlich bin ich zufrieden», ergänzt der Sportchef. Ein kleines Plätzchen weiter vorne in der Meisterschaft hätte in den Playoffs vielleicht den entscheidenden Faktor gespielt, «denn dann hätten wir Heimrecht gehabt », gibt Captain Damian Fässler zu bedenken. Im Grossen und Ganzen ist auch der Captain mit dem ersten Jahr in der 1. Liga zufrieden.

Die Playoff-Serie gegen die Flames war eine ganz enge Kiste. «Im dritten Spiel hätten beide Teams gewinnen können, aber schliesslich hatten die Flames an dem Tag den besseren Torhüter », ist Fässler überzeugt. Die Saison sei viel zu früh zu Ende gegangen. Die Playoffs nur noch als Beobachter zu verfolgen, ohne eingreifen zu können, sei ziemlich hart. Fässler erklärt: «Wir haben gegen Bülach einmal gewonnen und einmal in der Verlängerung verloren. Ich bin sicher, wir hätten ihnen gut die Stirn bieten können. » Sehr erfreulich an den Playoffs waren die Zuschauerzahlen und die Stimmung in Altendorf. «Das müssen wir mitnehmen, das war ein echtes Highlight für die Region. Aber klar, das Ausscheiden hat weh getan.» Schaut man sich die Qualifikationsrunde genauer an, stehen elf Siege und elf Niederlagen zu Buche. Konstanz wird sicherlich anders definiert, eine Achterbahn hat ähnliche Ausschläge. Dies gibt auch Sportchef Eberhöfer schmunzelnd zu: «Ich habe gesagt, ich bin zufrieden, ich habe nicht gesagt, ich bin begeistert.» Aber das Auftreten der Mannschaft, der Teamgeist, die Entwicklung stimmen den Sportlichen Leiter positiv.

Und auch Captain Fässler bewertet das Auftreten seines Teams positiv. Die 1. Liga sei qualitativ nicht weit von der NLB entfernt. Die Leistungsdichte in der Liga sei enorm, «da kann wirklich jeder jeden schlagen». So gab es über die gesamte Saison gesehen keine leichten Gegner. Und ausserdem habe es auch Spass gemacht, mehr Spiele zu gewinnen, als zu verlieren. Dies sei in der NLB nicht so oft der Fall gewesen, so Captain Fässler.

Einen Punkt möchte Eberhöfer noch herausstreichen: «Das Powerplay war enorm stark. In einer schweizweiten Statistik waren wir bis zum Schluss der Saison auf Platz 2.» Viele Faktoren hätten da zusammengespielt, damit dies erreicht werden konnte. Fünf Spieler, die extrem gut harmoniert haben und durch zwei, drei Spieler ergänzt wurden.

«Und wenn man etwas bemängeln möchte, dann sicherlich die Chancenverwertung. Da hätten wir uns mit einer besseren Ausbeute die Saison viel einfacher machen können», ist Eberhöfer überzeugt.

Vier Talente der Red Devils wechseln in höhere Ligen

Mit Raphael Zellweger (19), Timo Schreppers (18), Jan Wittenwiler (21) und Micha Brunner (20) verlassen vier Top-Talente Altendorf. «Sie haben höhere Ambitionen und haben frühzeitig signalisiert, dass sie den Verein verlassen », erläutert der Sportchef. «Das ist bitter, aber natürlich auch ein Ritterschlag für den Verein. Unsere Ausbildungsarbeit ist sehr gut.» Der Reihe nach kurz zusammengefasst: Zellweger macht seinen Militärdienst in Chur und wird dort auch in der U21 spielen. Schreppers schliesst sich der U21 von GC an. Wittenwiler (NLA) und Brunner (U21) wechseln beide nach Uster. «Alle diese jungen Spieler haben in dieser Saison viel investiert, viermal pro Woche trainiert, da ist es logisch, dass sie weiterkommen wollen. Ich wünsche ihnen von Herzen alles Gute und hoffe, dass wir sie später wieder in Altendorf begrüssen können», zeigt Eberhöfer Verständnis.

Zwei Jahre stand Ex-Eishockey-Profi Janne Mälkia bei den Devils unter Vertrag
Zwei Jahre stand Ex-Eishockey-Profi Janne Mälkia bei den Devils unter Vertrag Foto Pascal Müller

Der Vertrag mit Trainer Janne Mälkiä wird nicht verlängert

Seit Ende November plant Sportchef Eberhöfer bereits die Saison 2024/25. Eine Entscheidung ist schon definitiv, der Vertrag mit dem finnischen Coach Janne Mälkiä wird nicht verlängert. Verhandlungen mit potenziellen Kandidaten laufen und sind schon relativ weit fortgeschritten, «aber es ist noch nichts spruchreif». Zwei Jahre stand Ex-Eishockey-Profi Janne Mälkia bei den Devils unter Vertrag. Zwei Jahre, die Eberhöfer nicht missen möchte, die seine Mannschaft geformt haben. «Ich bin mit ihm extrem zufrieden. Er hat sicherlich mehr Professionalität erwartet, musste sich da anpassen. Die Sprache war eindeutig ein Problem, da er perfekt Englisch spricht, aber nicht alle Spieler.» Captain Damian Fässler wird voraussichtlich noch eine Saison dranhängen, aber seine Kapitänsbinde abgeben. «Ich würde mein Wissen gerne als Vize-Captain an einen neuen Spielführer weitergeben», so Fässler. Die Altendörfler hatten zwei Wochen Pause, jetzt wird wieder fleissig trainiert. Ab Mitte Mai beginnt dann bereits wieder die Vorbereitung auf die neue Saison. Das erste Meisterschaftsspiel wird dann aber erst wieder Mitte bis Ende September stattfinden. Eine sehr lange Vorbereitung und viele spannende Kader- Entscheidungen, da noch einige Verstärkungen gesucht werden, warten auf die Devils.