Bittere Derby-Niederlage

Zum ersten Mal in der laufenden Saison mussten die Red Devils als Verlierer vom Feld – dies ausgerechnet gegen den Kantonsrivalen Vipers InnerSchwyz. Die Entscheidung zugunsten des Heimteams fiel erst in der Verlängerung, Gwerder staubte in Überzahl zum 3:2 ab.

Gestohlen war der Sieg nicht! Die Vipers kämpften über die volle Spielzeit aufopferungsvoll, zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung und hatten mit Goalie Lukas Abegg einen überragenden Rückhalt in ihren Reihen. Nichts desto trotz müssen sich die Red Devils den Vorwurf gefallen lassen, viel zu wenig aus ihrer spielerischen Überlegenheit gemacht zu haben. Trainer Marco Molinari trauerte nach dem Spiel vor allem den vielen vergebenen Torchancen und ein paar Unaufmerksamkeiten in der Defensivarbeit nach.

Das erste Kantonsderby nach fünf Jahren Pause war im ersten Drittel geprägt von gegenseitigem Abtasten. Torchancen blieben beidseitig weitgehend aus, die Teams gingen mit einem 0:0 in die erste Pause. Ab dem Mitteldrittel diktierten dann die Gäste das Spielgeschehen und kamen zu einigen guten Abschlüssen, die aber allesamt vom gegnerischen Schlussmann zunichte gemacht wurden. Dann die erste Überzahlsituation für die Vipers: Eine schnelle Passstafette über drei Stationen, und Varta vollendete zur Führung für das Heimteam. Das Derby war lanciert!

Devils zu wenig effizient

In der Folge dominierten die Devils das Spiel immer deutlicher, doch auch sie benötigten ein Powerplay, um endlich zum ersten Torerfolg zu kommen. Marcel Züger verwertete eine Vorlage Hürlimanns mit einem präzisen Direktschuss. Weitere Tore blieben im Mitteldrittel aus. Wenig später kamen die Ausserschwyzer entschlossener aus der Kabine. Vipers Keeper Abegg wurde mit Schüssen regelrecht eingedeckt, und bis zur 51.Minute hielt er dem Druck stand. Dann aber war es Romer, der nach einem schnell vorgetragenen Angriff die Roten Teufel zum ersten Mal in Führung brachte. Nun war eine Reaktion der bis anhin eher passiv spielenden Innerschwyzer gefragt. Diese liess nicht lange auf sich warten. Gwerder glich die Partie mit seinem Treffer in der 55.Minute erneut aus. Die Devils reagierten vehement, konnten aber in der restlichen Spielzeit keine ihrer Torchancen nutzen. Der Kampf um die Vorherrschaft im Kanton ging also in die Verlängerung.

Taktischer Schachzug bringt Entscheidung

Auch in der Verlängerung drückten die Gäste mehr auf die Entscheidung, erneut scheiterte man aber am überragenden Torhüter der Vipers. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Red Devils dank des gewonnenen Punktes die Tabellenführung behaupten konnten – doch in einem Derby zählt nur der Sieg! Umso bitterer dann das Ende der Partie: In der 64.Minute nahm Vipers-Coach Dat Nguyen sein Time-Out. Zur Überraschung aller ersetzte er seinen Goalie durch einen sechsten Feldspieler. Das Risiko zahlte sich aus! Beim anschliessenden Freischlag aus der Ecke stimmte die Zuordnung bei den verdutzten Märchlern nicht, Gwerder profitierte davon und besiegelte mit seinem Treffer die erste Niederlage der Devils in der laufenden Saison. Die Mannschaft von Marco Molinari tut gut daran, die Derby-Pleite schnell abzuhaken, denn am kommenden Freitag empfängt man die Rheintal Gators Widnau, die mit nur zwei Punkten Rückstand auf dem dritten Tabellenrang lauern.

Stimmen zum Derby:

Marco Molinari, Trainer Red Devils: „Die Vipers waren gut vorbereitet und haben den Sieg nicht gestohlen. Doch wir waren spielerisch besser und hätten das Spiel nach 60 Minuten gewinnen müssen! Was wir uns vorwerfen müssen, ist die schlechte Chancenauswertung!“

Dat Nguyen, Trainer Vipers InnerSchwyz: „Das ist ein grosser Sieg für unsere Moral und die zwei Gratis-Punkte im Kampf um den Ligaerhalt nehmen wir gerne.“

Martin Beeler, Verteidiger der Vipers und ehemaliger Spieler der Red Devils: „Über die gesamte Spielzeit gesehen hatten die Devils die besseren Chancen. Wir hielten aber gut mit und waren sehr zweikampfstark. Es ist ein grosser Erfolg für uns, dass wir das Derby für uns entscheiden konnten.“

Mathias Romer, Stürmer der Red Devils und Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:1: „Es war wohl hübsch anzuschauen, was wir heute spielten, doch im Abschluss fehlte vielleicht einfach die letzte Konsequenz und auch ein wenig Glück. Wir sind sehr enttäuscht über die erste Saison-Niederlage!“

8.Meisterschaftsrunde, Herren 1.Liga:

Vipers InnerSchwyz– Red Devils 3:2 n.V. (0:0, 1:1, 1:1, 1:0)

Sporthalle Lücken, Schwyz. 100 Zuschauer. SR.Defanti/Gianori

Tore: 28. Varta (Bünter) 1:0. 35. Marcel Züger (Hürlimann) 1:1. 51. Romer (Buser) 1:2. 55. M. Gwerder (Varta) 2:2. 64. M. Gwerder (Beeler) 3:2.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Vipers InnerSchwyz. 1mal 2 Minuten gegen Red Devils.

Red Devils: Mäder; Vogt, Hürlimann; Keller, Ruoss; Schellenberg, Schwyter; Buser, Marcel Züger, Romer; Bisig, Jud, Huber; Bamert, Mark von Wartburg, Wildhaber; Patrick Züger, Gnos, Marty, Hess

Vipers: Abegg; Lukas von Euw, Flörel Schuler, Huser, Winet, Marco Bünter; Beeler, Purtschert, Gwerder, Varta, Jurcik; Fassbind, Bellmont, Marco Regli, Andreas Bünter, Claudio von Euw; Kopecky, Kistler, Marc Schuler

Bemerkungen: Red Devils ohne Roger Züger, Oliver von Wartburg (verletzt), Fagagnini (abwesend), Rüttimann, Schnyder (nicht im Aufgebot).

Bild: Mathias Romers Tor reichte nicht für den Derby-Sieg! //Foto: Rico Züger