Devils schlagen Flames im Derby

Bericht von Emre Kizkin

Ein gewöhnliches Wochenende, eine gewöhnliche Meisterschaftsrunde, doch kein gewöhnliches Spiel. Das traditionsreiche Oberseederby zwischen den Red Devils und Jona-Uznach Flames, das schon fast Kultstatus hat, war wieder angesagt. Die vergangen Spiele zwischen den beiden Teams war schon immer sehr verbissen und versprach schon im Voraus ein Highlight für die anwesenden Zuschauer. Das Hinspiel in der gegnerischen Halle konnten die formstarken Devils 4:6 für sich entscheiden und wollten die Unschlagbarkeit während der regulären Spielzeit wahren. Der Gegner durfte aber nicht unterschätzt werden, zumal sie ihr Formtief überwunden hatten und wiederauf die Siegesspur zurückfinden wollten.

Um Punkt 13.30 Uhr wurde das Spiel angepfiffen und die Gegner machten sofort Druck auf den ballführenden Spieler der Devils. Dadurch konnten sie viele Fehler erzwingen und übernahmen in der Anfangsphase des Spiels die Kontrolle. Die Devils waren mit der Situation überfordert und kassierten gleich in der ersten Minute das 0:1. Obwohl man im Rückstand war, gab es kaum eine Reaktion der Devils. Das erste Lebenszeichen gab man während dem Powerplay von sich, doch die kompakte Defensive der Flames und die ineffizienten Torabschlüsse der Devils brachten nicht den erhofften Ausgleich. Der Wecker läutete zwar, wurde aber immer wieder auf „schlummern“ umgestellt. Dies wurde in der 13. Minute nochmals zum Verhängnis als die Flames auf 0:2 erhöhten. Ein in die Mitte gespielter Pass wurde von der eigenen Verteidigung unglücklicherweise ins Tor gelenkt. Von da an wurde die Partie aggressiver und musste oft unterbrochen werden. Als der Captain der Devils den Schiedsrichter auf das harte einsteigen der Flamser aufmerksam machen wollte, war dieser auf seinem hohen Ross beschäftigt und winkte die Intervention einfach ab. Er war aber sichtlich genervt, dass ihn jemand eines Besseren belehren wollte. Bei einem Konter der Flamser, der in die Hose ging, pfiff er ab und zeigte eine Zweiminutenstrafe gegen den Captain der Devils wegen was auch immer (Bezeichnung war im Live Ticker nicht vermerkt). Er konnte die Kritik wohl nicht verkraften und nutzte seine „Machtposition“ aus. Auf jeden Fall war das der Antreiber, der die Devils zum aufwecken vermochte. Nach einem souverän überstandenen Unterzahlspiel wurde das Spiel mit massiv viel Druck auf die gegnerische Hälfte gelagert. Dieses starke Spiel wurde in der 17. Minute mit einem ebenso schönen Sololauf von Manuel Lieberherr belohnt, der die Kugel souverän im Netz zum 1:2 Anschlusstreffer versenkte. Das erste Drittel endete mit einem Rückstand, doch man konnte die Motivation des ganzen Teams bis in die Zuschauerränge spüren.

Im zweiten Drittel schraubte Coach Anliker auf zwei Blöcke herunter, doch das Bild war anders als zu Beginn des ersten Drittels, jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, dass sich die Devils rasch wieder auffangen konnten. Man machte da weiter, wo man im ersten Drittel aufgehört hat. Patrick Bamert legte den Ball nach einer eleganten Körpertäuschung auf Philipp Fässler zurück, der viel Platz vor sich hatte und mit einem locker lässigen aber auch sehr präzisen Schuss zum 2:2 in der 24. Minute traf. Eine Minute später konnte Silas Forrer auf den Pass von Manuel Lieberherr zum 3:2 nachdoppeln. Die Menge brodelte. Die anfänglichen Schwierigkeiten waren vergessen und die beiden Teams bewegten sich von da an auf gleicher Augenhöhe. In der 32. Minute wurde die Euphorie der Devils getrübt, als die Flames zum 3:3 Ausgleich trafen. Die Reaktion der Devils liess aber nicht lange auf sich warten als der formstarke Patrick Bamert in der 33. Minute, auf den Pass von Silas Forrer, zum 4:3 traf. Nach einem wieder mal harmlosen Powerplay der Devils konnte Jona kurz vor Schluss zum 4.4 ausgleichen.

Das dritte Drittel begann wieder schnell und mit vielen Torchancen beider Teams. Dabei stachen die Torhüter besonders hervor und mussten sich speziell ins Zeug legen. Der Torhüter der Devils, Nicolas Fleischmann, hielt dem Druck stand, was man vom Torhüter der Flames nicht behaupten konnte. In der 53. Minute machte Silas Forrer auf einen Steilpass von Manuell Lieberherr das Ding aus einem unmöglichen Winkel und brachte die Devils 5:4 in Führung. Das aufregende Spiel und die Rivalität zwischen den Devils und den Flames zogen auch die Zuschauer mit ins Spiel, die die gegnerischen Spieler mit diversen Sprüchen provozierten. Den Rückstand konnten die Flamser nicht auf sich sitzen lassen und nahmen zum Schluss noch ein Timeout. Es war klar, dass sie den Torhüter rausnehmen und mit einem Überzahlspiel noch die Verlängerung erreichen wollten. Silas Forrer jedoch, luchste Jona den Ball ab und Patrick Bamert schob nach einem wundervollen Zusammenspiel zum 6:4 ins leere Tor ein. Dreissig Sekunden später Pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und das darauf folgende „wär nöd gumped isch kein Märchler“ war das Sahnehäubchen in einer dramatischen Partie.

Die tatkräftige Unterstützung der Zuschauer und der Kampfgeist bewiesen ein weiteres Mal, dass die Devils ein ernstzunehmender Anwärter auf den Gruppensieg sind.

Mehrzweckhalle, Altendorf. 82 Zuschauer. SR Brüderli/Misteli.

Tore: 2. Jenny (Weber) 0:1. 14. Jenny 0:2. 18. Lieberherr 1:2. 25. Fässler (Bamert) 2:2. 26. Forrer (Lieberherr) 3:2. 33. Stadler (Geiger) 3:3. 34. Bamert (Forrer) 4:3. 40. Schneider (Jenny) 4:4. 54. Forrer (Lieberherr) 5:4. 60. (59:37) Bamert (Forrer) 6:4.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen RD March-Höfe Altendorf. 2mal 2 Minuten gegen Jona-Uznach Flames.