Devils knallten Vipers ab

Die Red Devils nutzten ihre erste Chance auf den Einzug in den Final und gewinnen auswärts gegen die Vipers gleich mit 11:6. Was nach einem Schaulauf der Märchler aussah, verwandelte sich zu einer regelrechten Zitterpartie.

Unihockey, 1. Liga. – „March ist Käse“, titelten die Innerschwyzer zu beginn der Play-Off-Serie. Damit war gemeint, dass die Märchler das Dessert nach einer erfolgreichen Qualifikation und Viertelfinalserie sind. Doch die Red Devils waren kein Käse, sie waren eine geballte Ladung Ohrfeige. Das Auftreten der Vipers hatte definitiv etwas wie jenes eines Aperos, beziehungsweise eben eines Desserts: Praktisch Inexistenz agierten die Gastgeber, von den Märchlern, die von null auf hundert aus den Breschen schossen, förmlich überrollt. Statt Käse und Weisswein gab es reihenweise Bälle um die Ohren. Wortwörtlich für Vipers-Schlussmann Lukas Abegg. Unter der Regie von Roman Schnyder ballerten die Märchler auf die Kiste, was das Zeug hielt, und zogen auf 4:0 davon.

March behielt die Nerven

Wer sich zurücklehnte oder sich wie im Kino fühlte und sich zur Pause eine Packung Popcorn gönnte, wurde zeuge eines wahren Thrillers. Zwar zogen die Märchler mit 6:1 davon, danach lief jedoch alles aus dem Ruder – mittendrin die Schiedsrichter. Gleich reihenweise setzten die Unparteiischen die Märchler auf die Bank. 100 Prozent oder anders gesagt alle vier Power-Plays nutzten die Innerschwyzer und waren mit 6:7 plötzlich wieder an den Devils dran. Spätestens als Vipers-Leader Bünter zu jenem Zeitpunkt den Ball noch an das Lattenkreuz hämmerte, hielt es niemanden mehr auf dem Sitz. Es war aber die Molinari-Equipe, die zum fulminanten Schlussspurt, ja gar zur Kür ansetzten, und die Innerschwyzer in den letzten fünf Minuten regelrecht vom Platz fegten. Nach zwei Niederlagen in der Qualifikation drehten die Märchler den Spiess um, verteidigten die Herrschaft im Kanton und ziehen in den Final ein.

Keine Verschnaufpause

Trotz Freudentaumel und Siegesrausch bleibt den Devils keine Zeit sich auf die Schulter zu klopfen: „Heute Abend gönnen wir uns ein Bier, doch Morgen liegt der Fokus bereits auf den Finalspielen“, stellte Captain Marcel Züger klar. Dort werden die Märchler Zürisee Unihockey gegenüberstehen – das Mass der Dinge während der Qualifikation. „Der Drive ist zurück, die Lethargie aus den letzten Quali-Spielen verschwunden. Wir sind bereit für Zürisee“, so Züger abschliessend.

Vipers – Red Devils 6:11 (0:4, 5:3, 1:4)

MZG Rothenthurm. 200 Zuschauer. SR Meister/Rimensberger.

Tore: 1. Huber (Schnyder) 0:1. 3. Florin Fagagnini (Buser) 0:2. 7. Schnyder (Jud) 0:3. 13. Marcel Züger 0:4. 24. Jurcik (Gwerder) 1:4. 25. Schnyder (Huber) 1:5. 28. Roger Züger (Mäder) 1:6. 29. Jurcik (Gwerder) 2:6. 34. Bünter (Beeler) 3:6. 37. Rüttimann (Marcel Züger) 3:7. 40. Gwerder (Jurcik) 4:7. 40. Bünter (Gwerder) 5:7. 44. Gwerder (Bünter) 6:7. 55. Roger Züger (Buser) 6:8. 56. Jud (Buser) 6:9. 58. Roger Züger (Oliver von Wartburg) 6:10. 60. (59:53) Roger Züger (Marcel Züger) 6:11.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Vipers. 3mal 2 Minuten gegen Red Devils.

Red Devils: Mäder, Patrick Züger (ET), Hürlimann, Fagagnini; Huber, Jud, Schnyder; Rüttimann, Keller; Roger Züger, Marcel Züger, Buser; Marty, Schwyter; Mark von Wartburg, Romer, Bamert; Hess, Oliver von Wartburg, Bisig

Vipers: Abegg, Anderegg, Jurcik, Manuel, Regli, Kopecký, Beeler, Gwerder, Varta, Huser, Schuler, Marco Bünter, Marco Regli, Auf der Maur, Gerber, Purtscher, Bellmont, Bünter, von Euw, Heinzer, Andreas Bünter