Devils scheiterten an Zürichsee

Unihockey, 1. Liga Play-Off-Final. – Grenzenlose Enttäuschung, leere Blicke und Fassungslosigkeit standen den Red Devis am Sonntagabend um 22:45 Uhr wörtlich ins Gesicht geschrieben. „Es gibt keine Worte für solche Niederlagen. Das Einzige, was ich dem Team sagen kann, ist Chapeau“, kommentierte Head-Coach Marco Molinari das Geschehen nach dem kapitalen Schlusspfiff. Der Cheftrainer spricht dabei die mirakulöse Aufholjagd seines Teams an, dass sich nach 40 Minuten eine 5:2-Rückstand ein haderte. Die Devils drehten die Partie im letzten 20-Minüter, gewannen das Drittel 5:2 und gingen durch Captain Marcel Züger vier Minuten vor Schluss mit 7:6 gar erstmals in Führung. Es brachen alle Dämme, die Halle kochte, und die Märchler standen kurz vor dem Einzug in die Aufstiegsspiele der NLB. Aber eben nur Kurz: Manuel Hartmann rettete Zürichsee mit seinem fünften (!) Treffer, 27 Sekunden vor Ende in die Verlängerung.

Nicht vergleichbares Nervenspiel

Fast schon beängstigend war sie, die phasenweise Totenstille während der Verlängerung. Das Spiel begeisterte zwar die Zuschauer, zog sie in ihren Bann, doch jeder Fehler konnte entscheidend sein, die Anspannung bei allen Anwesenden gigantisch. Dann kam er, der erste Pfiff der Unparteiischen: Penalty und zwei Minuten gegen die Devils. Gewaltiger Druck lastete auf Torwart Mäder, der in extremis entschärfte. Auch die nummerische Unterzahl der Devils führte keine Entscheidung herbei. Die Partie war ein offener Schlagabtausch und hielt bis zur 73. Minute an. Dann kam er, der zweite Pfiff der Unparteiischen: Abstandfehler der Devils bei Freistoss Zürichsee. Das Fingerspitzengefühl – man muss es sagen – verliess die Schiedsrichter in dieser Spielphase komplett. Denn entscheidend sollte sie werden: Zürichsee schlägt im Power-Play zu, gewinnt die Serie und spielt am kommenden Wochenende um den Wiederaufstieg.

„Das Bitterste, was es gibt“

Äussern konnten sich nach dem Ausscheiden nicht wirklich viele Devils-Akteure. Einer traf es jedoch auf den Punkt: „Lieber gehe ich chancenlos 10:1 unter, als so auszuscheiden. Es ist das Bitterste, was es gibt“. Zwei Matchbälle vergaben die Devils nach dem klaren 8:2-Sieg im Startspiel der Best-of-three-Serie. Partie zwei verloren die Märchler mit 7:8 äusserst knapp. Trotzdem können sich die Roten Teufel mit erhobenen Hauptes aus der Spielzeit 2013/14 verabschieden: Nach dem NLB-Abstieg vor Jahresfrist kehrten die eindrücklich auf die Siegesstrasse zurück und rissen sich die 1.Liga-Vorrherschaft, zusammen mit Zürichsee Unihockey – an sich. Den Nationalliga-Traum ist vorerst zwar abrupt in die Ferne gerückt, doch Franz Steinauer, Assistenz-Coach der Devils, blickt schon nach vorne: „Wir werden nächste Saison erneut angreifen. Stärker, besser und schneller als jemals zuvor.“

Zürichsee Unihockey – Red Devils 8:7 n.V. (2:1, 3:1, 2:5, 1:0)

Farlifang, Zumikon. 200 Zuschauer. SR Hohler/Koch.

Tore: 4. Eigentor 1:0. 8. Sigg (Hänggi) 2:0. 16. Marcel Züger (Buser) 2:1. 22. Hartmann (Scherrer) 3:1. 27. Hartmann (Zimmermann) 4:1. 32. Hartmann (Sigg) 5:1. 40. Stefan Jud (Hürlimann) 5:2. 42. Vogt (P. Marty) 5:3. 43. Stefan Jud (Huber) 5:4. 44. Hartmann 6:4. 45. Florin Fagagnini (Marcel Züger) 6:5. 52. Florin Fagagnini (Oliver von Wartburg) 6:6. 56. Marcel Züger (Oliver von Wartburg) 6:7. 60. (59:33) Hartmann (Sigg) 7:7. 74. Kaufmann (Hänggi) 8:7.

Bemerkungen: Red Devils ohne Schellenberg, Gnos, Bisig (alle überzählig). Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zürichsee Unihockey. 4mal 2 Minuten gegen Red Devils.

Bild: Die Red Devils, hier mit Florian Hürlimann und Torwart Mäder, verpsielen den letzten Ball für die Aufstiegsspiele. // Foto Rico Züger