Zurück in die NLB?

Morgen beginnt für die Red Devils die Unihockey-Saison 2014/15. Während die Märchler letzten Samstag aus dem Cup flogen, steht in der Meisterschaft das Jahr der Bestätigung an – und der Schritt zurück in die Nationalliga B?

Unihockey, 1. Liga. – Letzten Sonntag, 19.52 Uhr: Die Devils unterlagen im Cup-Sechzehntelfinal den Kloten-Bülach Jets mit 1:5 und schieden aus diesem Wettbewerb aus. Enttäuschung über die verpasste Sensation machte sich breit, auch wenn die zahlreichen Zuschauer die Devils mit Applaus und stehenden Ovationen feierten. Erst fünf Minuten vor Schluss konnte der Oberklassige die Partie zu seinen Gunsten entscheiden, siegte erwartungsgemäss, aber niemals in dem Ausmass, wie es sich die Jets vorgestellt hatten. Die Devils unterstrichen gegen den NLA-Klub ihre Ambitionen, die auf eine Dominanz in der 1. Liga deuten lässt. Von einem «zähen, kom-pakt agierenden Aussenseiter» war im Bericht der Flughafenstädter nach der Partie zu lesen. In der kommenden Meisterschaft dreht sich das Blatt nun um 180 Grad: Die Devils sind nicht mehr die Aussenseiter, sondern die Gejagten der 1.-Liga-Gruppe 2.«Technisch, physisch und spielerisch sind wir auf einem Top-Level. Jetzt spielt sich alles ‹nur› noch im mentalen Bereich ab», sagt Beni Benz, Mentor der Devils. Gegen einen Aufsteiger aus der 2. Liga (wie Nesslau, der Gegner von Samstag) zu reüssieren, sei die gleiche Herausforderung, wie einen NLA-Klub im Cup in Bredouille zu bringen. In der Meisterschaft stehen keine Top-Klubs mehr gegenüber, dafür aber Regional-Mannschaften, die dem Favoriten den Rang ablaufen wollen. Gegen den NLB-Absteiger Jona-Uznach Flames steht den Märchlern wieder ein interessantes Derby bevor, das die Obersee-Vorherrschaft neu in Frage stellt.

Leitwolf und Captain als VorbildMit Marco Molinari, Franz Steinauer und Beni Benz haben die Red Devils seit letzter Saison nicht nur einen neuen Staff, sondern mit Marcel Züger auch einen neuen, alten Captain in ihren Reihen. Und der nehme seine Verantwortungen wahr wie kaum ein Zweiter, so Benz. Wenn der ehemalige U19-Nationalspieler spricht, seien alle Blicke auf ihn gerichtet: Nie zuvor habe ein Captain dermassen Einfluss aufs Team gehabt, so die Stimmen aus der Molinari-Equipe. «Seine Worte sind unmissverständlich. Mit seinen Leistungen führt und motiviert er das Team zugleich.» So kürte sich der Anführer vergangene Saison, wie auch am Sonntag im Cup, unzählige Male zum Best-Player und zum intern wertvollsten Spieler der Saison 13/14.

Fünf Fragen an Captain Marcel ZügerMit dem neuen Modus in der 1. Liga kann das Ziel eigentlich nur NLB heissen. Wie realistisch ist dieses Vorhaben?Natürlich stehen die Chancen gut, der Weg ist jedoch kein einfacher. Die Meisterschaft ist lang, in den Play-offs kann immer alles passieren. Zuerst gilt, die Qualifikation auf den Rängen eins oder zwei abzuschliessen.

Im Kader sind keine hochkarätigen Neuzuzüge zu finden, nur Nachwuchsspieler aus der eigenen U21-Abteilung. Ein Nachteil?Auf keinen Fall. Der Mix im Team ist sehr gut. Jungen Wilden wie Lukas Wildhaber stehen erfahrene Spieler wie Hürlimann, Fagagnini oder Buser gegenüber. Zudem haben wir einen gesunden internen Konkurrenzkampf und spornen uns stets gegenseitig an.

Vergangene Spielzeit dominierten die Red Devils zusammen mit Zürisee Unihockey, die Liga, wobei die Zürcher am Ende aufgestiegen sind. Die Red Devils sind somit klarer Favorit auf den Gruppensieg …Das kann ich sicher nicht abstreiten. Wir sind die Gejagten. Es wird jedoch schwierig. Alle Teams sind hoch motiviert, uns zu schlagen. Sind wir nicht in jeder Partie hellwach,tappen wir gleich reihenweise in die Falle. Den letzten Gruppensieg feierten wir 2007; es wäre daher schon wieder einmal an der Zeit (lacht).

Die Red Devils trainieren nur zweimal, andere Mannschaften in ihrer Liga drei, vier, die Widnau Gaters gar fünfmal pro Woche. Reicht ihr Aufwand längerfristig aus, um ganz vorne mitzuhalten?Vielleicht ist es der Schlüssel zum Erfolg. Zweimal, dafür vollzählig, topmotiviert und heiss auf Unihockey. Ich glaube, wir können uns mit unserem Aufwand sogar einen Vorteil verschaffen. Langfristig wird ein drittes Training aber sicher zur Diskussion stehen. Das Niveau wird immer höher, die Spiele noch intensiver.

Sie spielen seit fast 20 Jahren Unihockey, agierten in der U19-Nationalmannschaft, mehrere Saisons in der NLA und NLB. Ist der Rücktritt bald ein Thema für Sie?Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich habe nach wie vor grosse Freude am Unihockey, und so lange ich noch mithalten kann, mache ich mir keine ernsthaften Gedanken. Ich werde aber sicher nicht nochmals 20 Jahre Unihocke.

Red Devils 2014/15

Torhüter44 Matthias Mäder, 198829 Patrick Züger, 1985

Verteidiger9 Emre Kizkin, 1993 (neu, U21)17 Marco Friedlos, 1993 (neu, U21)4 Fabian Vogt, 199021 Simon Rüttimann, 198716 Andreas Ruoss, 199012 Philipp Marty, 19925 Dominik Keller, 198725 Florian Hürlimann, 19872 Michael Gnos, 19918 Philipp Fässler, 1993 (neu, U21)

Stürmer14 Roman Schnyder, 19913 Roger Züger, 198610 Marcel Züger, 198522 Lukas Wildhaber, 1993 (neu, U21)11 Stefan Jud, 19867 Mathias Huber, 198615 Kevin Schellenberg, 199224 Raphael Bamert, 199220 Andreas Buser, 198418 Florin Fagagnini, 198213 Mathias Romer, 198719 Yanik Hess, 1987

FörderkaderMarcel Bisig, 1995Patrick Bamert, 1994Silas Forrer, 1994Mike Schmid, 1995Dario Eggler, 1996Manuel Lieberherr, 1995Daan van Welie, 1996

StaffMarco Molinari, HeadcoachBeny Benz, AssistenzcoachFranz Steinauer, AssistenzcoachFranziska Steinauer, MasseurinLukas Steinauer, StatistikStefanie Steinauer, GlücksfeeRaffael Friedlos, Goalietrainer

Neuer Modus Die Nationalliga B wird auf die Saison 2015/16 von zehn auf zwölf Teams aufgestockt. Gleich vier Mannschaften aus der 1. Liga erhalten somit die Möglichkeit, den Aufstieg in die Nationalliga zu schaffen. Der Sieg im Play-off-Final der ersten Liga (Gruppe 1 und Gruppe 2) steht stellvertretend für den Aufstieg. Die zwei Verlierer der Finals können in der Auf-/Abstiegs-Serie einer NLB-Mannschaft den Platz streitig machen. (rzü)