Marco Molinari tritt Ende Saison zurück

Die Gerüchteküche brodelte schon lange, nun ist es offiziell: Marco Molinari legt sein Traineramt bei den Red Devils nieder. Ungewiss bleibt derzeit, ob seine Assistenten Beni Benz und Franz Steinauer weitermachen.

Aus, Ende, vorbei. Devils-Trainer Marco Molinari verkündete kürzlich seinen Rücktritt. Für das Fanionteam der Red Devils ein angekündigter Schlag ins Gesicht: Denn längst haben Gerüchte die Runde gemacht, wahrhaben wollte es im Devils-Lager aber niemand so richtig. «Natürlich verlieren wir mit Marco einen guten Trainer. Was er mit dem Team geleistet hat, ist einzigartig. Doch wir haben seinen Entscheid zu akzeptieren», sagt Sportchef Dominik Schiesser. Mit einem «guten Trainer» meint der sportliche Leiter den statistisch besten, den die Roten Teufel je hatten. In bislang 53 Pflichtspielen hat er sein Team 43-mal zum Sieg geführt (Cup: 8 Spiele / 6 Siege / 2 Niederlagen, Qualifikation: 36/30/6, Playoffs: 9/7/2). Eine Erfolgsquote von über 80 Prozent (81,2), die im Verein bislang unerreicht ist, unterstreicht die Fähigkeiten Molinaris, eine Mannschaft zu führen. Ob seine Assistenten Beni Benz und Franz Steinauer weitermachen, stehe zurzeit noch in den Sternen. Aber «natürlich würden wir die Zwei nur allzu gerne weiter im Staff behalten. Ihre Arbeit hat massgeblichen Anteil am aktuellen Erfolg», so Schiesser weiter.

Das Märchler-Urgestein (vorher 14 Jahre Spieler) und seine Assistenten stehen in der zweiten Saison an der Bande der Teufel. Zwei Jahre, in denen es Molinari als Chef-Trainer geschafft hat, eine nach dem Abstieg niedergeschlagene, verzweifelte Truppe wieder auf die Erfolgsstrasse zu hieven. Er hat die Mannschaft zurück zum Siegen gebracht, schrammte letzte Saison mit seinem Team nur knapp am Aufstieg in die NLB vorbei. Sein angefangenes Werk will der 34-Jährige diese Saison beenden – sofern die Mannschaft am gleichen Strick zieht.

Seine Spielerkarriere hat er mit einem Abstieg beendet, als Trainer «soll sich der Kreis mit dem Aufstieg schliessen», so Molinari. Die Aufstiegsparty als Abschied quasi – für Molinari, der während 14 Saisons die Märchler-Defensive verstärkte und sich als Trainer akribisch auf jeden Gegner vorbereitet, mehr als jeder andere im Team. Für Molinari teil des Jobs. Denn als Coach sei er für die Vor- und Nacharbeit eines Spiel zuständig.

Der Grund für den Rücktritt ist für Molinari simpel: «Steigen wir auf, kann ich den Aufwand nicht mehr bewerkstelligen. Verbleiben wir in der ersten Liga, wird es Zeit für einen frischen Wind.» Für seine Weggefährten ist der Weg noch ungewiss, egal ob 1. Liga oder NLB. «Es wird schwierig, einen so erfahrenen Mann wie Molinari zu finden. Umso wichtiger ist uns daher, dass wir Steinauer und Benz behalten können», erklärt Sportchef Schiesser. Für ihn sei es nicht einfach – gerade mit der Ungewissheit ob 1. Liga oder NLB – die neue Saison zu planen. Noch sei kein Ersatz für Molinari gefunden; noch sei nicht sicher, ob die Assistenten bleiben; noch sei nicht sicher, welche Führungsspieler weitermachen. «In den nächsten Wochen wird es mir bestimmt nicht langweilig», prophezeit Schiesser. Für Molinari liegt der Fokus derweil ganz wo anders, um danach guten Gewissens neue Wege gehen zu können.

«Aufstieg wäre das grösste Geschenk»

«Im Staff haben wir die letzten zwei Jahre alles dem Unihockey untergeordnet. Haben optimale Rahmenbedingungen für das Team zu schaffen versucht. Der Aufstieg wäre das grösste Geschenk», so Molinari. Möglich machen kann dies aber nur die Mannschaft, nicht der Trainer. Und so ist es für Molinari auch nicht sein Werk, sonder jenes des Teams.«Nur zusammen können wir den grossen Coup landen. Der Staff ist dabei nur eines von vielen kleinen Mosaiksteinchen, die zum vollendeten Werk gehören.» Jetzt liege es an den Spielern, das angefangene Werk zu vollenden.

Ganz aus dem Sport wird Marco Molinari aber – egal ob mit oder ohne Aufstieg – nicht verschwinden: «Irgendwo in einer tieferen Grossfeld-Plauschliga werde ich wohl wieder zum Stock greifen. Oder bei den Senioren. Das weiss ich noch nicht so genau.» Sicher ist aber, dass es auch die nächsten zwei Monate nur noch eines gibt: Die Mission Wiederaufstieg – mit Molinari an vorderster Front, auch nach 20 Jahren Unihockey.