Wie man mit 10% Ballbesitz zu einem Punkt kommt

Gegen Glarnerland (1:1) und Stäfa (1:2) resultierte ein Punkt

Und mal wieder musste das Herren II früh aus den Federn. Bereits um 9.00 Uhr stand das Spiel gegen den mehr als unbequemen Gegner Glarnerland auf dem Plan. Vor diesem Spiel wusste man haargenau was auf die Devils zurollen wird. Eine Mannschaft welche sehr lauffreudig ist und im Spiel um jeden Millimeter kämpft. Und das mit dem lauffreudig ist bei den Devils so eine Sache. Dazu kam noch, dass das einzige Laufwunder in den eigenen Reihen, Altmeister René Ebnöther, abwesend war. Daher war die Vorgabe von Coach Müller auch sehr defensiv orientiert. Es bedarf aber einigen Voraussetzungen, dass man mit 10% Ballbesitz zu einem Punkt kommt: Homogenes Team, in welchem Jeder für Jeden kämpft, absolute Einhaltung des Systems, Bereitschaft blaue Flecken davon zu tragen, schnelles Umschaltspiel nach vorne und natürlich den Willen diesen Kampf anzunehmen. Und so gestaltete sich auch der Spielverlauf.

Die Glarner meistens im Ballbesitz und die Devils mit einigen, seltenen Kontern. Das Team wurde aber sehr gut vom Coach eingestellt und so warf man sich in die Schüsse oder stellte sich so auf, dass der Gegner zwar den Ball hatte, aber zu keinen gefährlichen Abschlüssen kam. Das war eigentlich auch bereits die erste Hälfte. Wenn doch Schüsse auf das Tor von Bisig kamen, wurden diese in Weltklasse-Manier vom Torhüter abgewehrt. Man war sich in der Pause bewusst, dass der Gegner zunehmend ungeduldiger wird und noch mehr auf den Führungstreffer drängen wird. Aber auch nach der Pause war die Organisation und der Kampfgeist der Devils hervorragend. Doch in der 30. Minute war der Bann gebrochen. Aber nicht nach einem der unzähligen Abschlüsse, sondern nach einem groben Schnitzer eines Verteidiger der Devils. Böse Zungen behaupten, dass derjenige die Captainbinde nur trägt, da der Coach mit seiner Schwester zusammen ist. Aber vielleicht ist es auch ein Giftpfeil vom Captain in Richtung Coach, da er diese Beziehung noch immer nicht akzeptiert hat und so den Coach schädigen will. Das Team aber zeigte eine starke Reaktion auf diesen Gegentreffer und kämpfte noch mehr als zuvor. Als das Spiel gegen das Ende ging, musste man nochmals einfallsreich werden. Und so war es auch, dass der Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzt wurde. Und ausgerechnet der eingewechselte Spieler Manuel Keller wurde herrlich von Marcel Mäder quer durch den Slot angespielt und versenkte den Ball eiskalt in den Maschen zum Ausgleich. Die restliche Spielzeit von 12 Sekunden wurde souverän herunter gespielt und der Punkt ins Trockene gebracht werden. Die Freude im Lager der Devils war überschäumend und die Champions-League-Hymne wurde angestimmt. So war man auch punktgleich mit dem Zweitletzten Pfannenstiel-Egg. Aber da diese im darauffolgenden Spiel gegen Tuggen (danke vielmals lieber Nachbar :-)) und auch gleich das zweite Spiel an diesem Tag gewonnen haben, war man wieder meilenweit von diesem Platz entfernt.

Das zweite Spiel war gegen das Heimteam aus Stäfa. Es wurde nochmals klar gemacht, dass das erste Spiel nun nichts mehr zählt und man ging mit der gleichen Ausrichtung in dieses Spiel. Irgendwie hatte man gegen Stäfa nun plötzlich viel mehr Platz und war dementsprechend auch mehr im Ballbesitz. Die Spielgestaltung liegt aber den Devils nicht sonderlich. Man wusste auch, dass dieser Gegner vorallem in der Offensive sehr durchschlagskräftig ist. So war es auch in der 6. Minute. Ein schnörkelloser Schuss fand den Weg am glänzend aufgelegten Bisig vorbei ins Tor. Aber auch hier war die Moral der Devils weiterhin intakt. Mit einem sehr ähnlich vorgetragenen Angriff konnte Stefan Züger einmal mehr seine exzellente Schusstechnik zeigen und der Ausgleich für die Devils war Tatsache. Schade nur, dass Züger anfangs Saison noch nicht bereit war, den Abschluss vermehrt zu suchen. Wer weiss, wieviele Tore ansonsten bei ihm zu Buche stehen würden. Trotz dieses Ausgleiches war man einen kurzen Moment nicht bei der Sache und so stand es kurze Zeit später 2:1 für Stäfa. Da waren bereits zehn Minuten gespielt. Das restliche Spiel ist schnell erzählt. Stäfa immer wieder mit gefährlichen Abschlüssen, welche allesamt von Bisig abgewehrt wurden und die Devils sichtlich bemüht, wiederum das Score auszugleichen. Auch hier wurde in der Schlussphase wieder der Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Aber hier verfehlte dieser Schachzug leider die gewünschte Wirkung und so musste man sich in einem äusserst engen Spiel Stäfa geschlagen geben. Das erste Spiel hatte doch mehr Nachwirkungen als man zuerst gedacht hätte und viele Spieler hatten sehr schwere Beine. Die Bilanz des Tages: Ein Punkt, welcher durch eine hervorragende Mannschaftsleistung ins Trockene gebracht werden konnte und unglaubliche drei gebrochene Stöcke. Das gibt wieder viel Arbeit für unseren Materialwart und Erfolgsverkäufer Mischa Kaufmann.

Das traurigste Kapitel wurde aber nach dem zweiten Match geschrieben: Coach Müller informierte die Truppe, dass die nächste Meisterschaftsrunde seine zugleich letzte sein wird. Er hat dieses Team vor acht Jahren mit sehr wenig Kredit und Rückendeckung vom Verein gegründet und war all die Jahre als Trainer und/oder Spieler dabei. Inzwischen besteht ein Team, welches sehr gut organisiert und unverzichtbar für den Verein ist. Mehr dazu aber in einem separaten Bericht...

8. Meisterschaftsrunde, Herren 3. Liga, Gruppe 10: Halle für Alle, Stäfa. Hurricanes Glarnlerland – Red Devils 1:1 Red Devils – UHC Lokomotive Stäfa 1:2