Sie sind 20 Jahre jung, aufstrebend, hungrig; und überaus talentiert. Mit Patrick Bamert und Silas Forrer sorgen zwei U21-Junioren bereits im Fanionteam für Furore. Im Interview blicken die beiden Nachwuchstalente auf die nicht so einfache U21-Saison zurück und wagen bereits einen Ausblick auf die Aufstiegsspiele mit den „Grossen“.
Mit Patrick Bamert und Silas Forrer sprach Michael Horath
Patrick und Silas, zuerst die obligate Frage: Wie schwer liegt die Niederlage gegen die Flames noch im Magen?
Silas Forrer: Klar ist die Enttäuschung im ersten Moment gross. Aber man gewinnt und verliert. Aus Niederlagen lernt man.Patrick Bamert: Die Vorbereitungen auf die Best-of-5 Serie gegen Eggiwil haben bereits begonnen, sich weiterhin mit den Flames zu befassen wäre falsch.
Vor einem Monat habt ihr beide noch das letzte U21-Spiel bestritten, nun bereits ein Playoff-Final bei den grossen Jungs gegen den Rivalen vom anderen Seeufer. Wie habt ihr euch auf diesen massiven Qualitätsunterschied beim Gegner eingestellt?Patrick: Bereits während der Saison konnten wir vom Förderkader profitieren, welches uns an das Niveau heranführte. Das kommt uns nun sicher zugute.Silas: Wir probieren einfach rauszugehen und das umzusetzen, was das Trainertrio von uns verlangt. Ebenfalls sind wir für die grosse mentale Unterstützung aus dem Team, von den Coaches und den Fans sehr dankbar! Das hilft enorm.
Der Start in die Saison verlief mit der U21 harzig, man stand zu Beginn gar nur knapp vor einem Playout-Platz. Beendet wurde die Saison dann auf dem starken zweiten Rang. Woher kam diese plötzliche Steigerung?
Patrick: Natürlich fielen zu Beginn der Saison die vielen Absenzen durch die Rekrutenschule ins Gewicht. Dadurch konnte man auch nie in den gewünschten Linienformationen trainieren.Silas: Beispielsweise fehlten Patrick und ich, damit fehlten zwei Drittel einer geplanten Sturmlinie. Das macht das Trainieren nicht leicht. Als dann alle zurück waren, wirkte sich das sofort auf die Resultate aus. Nur eine Niederlage in der ganzen Rückrunde (gegen den U21A-Absteiger Kloten) gibt uns Recht.
Auch bei einem Probetraining des U21A Team aus Chur durftet ihr teilnehmen, wie habt ihr jene Einheit erlebt?
Silas: Wir merkten schnell den Niveauunterschied, jedoch hatten wir das Gefühl, dass der Zusammenhalt, da Konkurrenzkampf, im Team nicht so gross ist wie bei den Red Devils.Patrick: Es war eine gute Erfahrung, den doch beträchtlichen Unterschied zwischen U21B und U21A im sowohl spielerischen als auch physischen Bereich auszumachen. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Wie zuvor bereits von Silas angesprochen, ihr habt beide in derselben Linie gespielt und Scorerpunkte en masse erzielt. Von wo kommt diese Harmonie untereinander?
Patrick: Wir spielten bereits in vergangenen Jahren ab und zu zusammen, ich kenne ihn mittlerweile gut und weiss, wie er sich auf dem Feld bewegt, welche Laufwege er macht; wie seine Spielweise ist. Es kommt uns, denke ich, auch entgegen, dass wir zwei völlig unterschiedliche Spielertypen sind.Silas: Wie Patrick sagt kennen wir uns nun schon seit einiger Zeit. Wenn die Chemie auch neben dem Spielfeld stimmt, hilft das, sich dann im Training zu neuen Leistungen hinauf zu pushen und sich gegenseitig weiterzubringen.
Gibt es rückblickend ein Highlight, sowohl als Team wie auch für euch als Spieler persönlich, wo ihr sagt: „Das war der grossartigste Moment der Saison“?
Patrick: Eine wahre Freude war sicherlich die Rückrunde mit den Jungs von der U21 zusammen, in welcher wir 8 Siege aneinander und somit Schlussrang Zwei feiern konnten. Und so ein 12:6 Derbysieg gegen die Flames in der MZH vor knapp 200 Zuschauern ist auch nicht schlecht. (lacht)Silas: Für mich war die Mannschaft selber ein Highlight. Sich nach einer derart verpatzten Hinrunde wieder aufzurappeln und so eine Rückrunde hinzulegen braucht eine enorme Willensleistung.
An was scheiterte es schlussendlich, dass die Aufstiegsspiele mit der U21 verpasst wurden? Lag es nur an der verpatzten Hinrunde?
Silas: Grösstenteils ja. Konstanz ist da das Stichwort. Letzte Saison scheiterten wir am Schlussspurt, diese Saison am Saisonauftakt. Mit einer konstant starken Spielzeit können Aufstiegsspiele für die U21 in Zukunft sicher im Bereich des Möglichen liegen.Patrick: Knackpunkt war sicherlich die Hinrunde, aber auch Spieler von anderen Teams müssen in die RS, das darf nicht die Ausrede sein. Wie Silas sagt, mit einer konstant guten Saison ist vieles möglich.
Es war eure letzte Saison als Nachwuchsspieler bei den Red Devils. Mit welchen Gefühlen blickt ihr auf die Zeit zurück?
Patrick: Es war eine tolle und vor allem erfolgreiche Zeit. Mit der U21 konnten wir gar den alten U21-Punkterekord brechen, was uns in dieser Saison beinahe erneut gelungen wäre. Ich konnte in vielen Bereichen grosse Fortschritte machen, was mich sehr stolz macht. Ein grosser Dank natürlich an alle Trainer, die uns während der Juniorenzeit begleitet haben, wir wissen ihre Arbeit sehr zu schätzen und sind unglaublich dankbar für ihren betriebenen Aufwand.Silas: Mit einem weinenden und lachenden Auge. Die Zeit war genial und ich bin für vieles und vor allem vielen Personen sehr dankbar, die wenig Mühen gescheut haben, um uns Junioren eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Anderseits fängt es jetzt aber erst richtig an!
Nun werdet ihr ins kalte Wasser geworfen und kommt gleich in den Playoffs schon zu viel Spielzeit beim Fanionteam. Wie habt ihr euch eingelebt? Wie erlebt ihr den Nervenkitzel „Playoffs“? Patrick: Wir wurden sehr gut in der Mannschaft aufgenommen, dafür sind wir sehr dankbar. Gleich in den Playoffs dabei sein zu dürfen ist sensationell. Spiele, geprägt von Kampf und grossartiger Atmosphäre, da kann man nur heiss darauf sein!Silas: Es ist eine unglaubliche Zeit! Wenn einer von beiden zu nervös ist sagen Patrick und ich uns immer gegenseitig: „Einfach den ersten Einsatz überstehen, dann sind wir drin.“ Die Unterstützung der erfahrenen Teamkollegen hilft enorm, wir wurden super aufgenommen.
Welche Erwartungen an euch selber setzt ihr auf diesem hohen Unihockey-Niveau?
Silas: Nicht nur mitzuspielen sondern etwas zu wagen und sich auch einzubringen.Patrick: Mein Ziel ist es, mein Spiel zu spielen, keine Angst zu zeigen und frech aufzuspielen. Sich schlicht in den Dienst der Mannschaft zu stellen, darum sind wir hier.
Und, spielen die Red Devils nächste Saison wieder in der NLB?
Patrick: Wir werden alles dran setzen, nächstes Jahr eine Liga höher spielen zu können. Ob es dazu reichen wird, bleibt den Hockeygöttern überlassen.Silas: Wir gehen noch zielstrebiger aus der Serie gegen die Flames heraus und werden Vollgas geben, um das Ziel zu erreichen.
Wir wünschen für den Aufstiegskampf viel Erfolg und „Hopp March“!