Am Sonntag startet die Finalserie zwischen den Red Devils und Jona-Uznach. Wer siegt, steigt in die Nationalliga B – und klärt die Vorherrschaft am Obersee.
von Roger Züger
Die Tribüne in der Turnhalle Rain in Jona wird voll sein, sehr voll. Denn am Sonntag startet jener Final, der im Vorfeld am meisten prophezeit wurde und wegen der Derby-Brisanz die meisten Zuschauer anlockt: Jona-Uznach gegen Red Devils. Der Erstplatzierte gegen den Zweitplatzierten der Qualifikation -– mit nur einem Punkt unterschied. Im Final geht es um den direkten Aufstieg in die Nationalliga B. Für die St. Galler wäre es nach dem Abstieg der direkte Wiederaufstieg. Für die Schwyzer nach zwei Jahren 1. Liga der ersehnte Wiederaufstieg.Schon während der aktuellen Saison lieferten sich die Teufel ein heisses Duell mit den Flammen: In der Hinrunde gewannen die Märchler auswärts 6:4 und übernahmen die Tabellenführung Jona-Uznachs. In der Rückrunde drehten die Flammen den Spiess; düpierten die Roten Teufel vor heimischem Publikum mit 4:3 und übernahmen wiederum den Leader-Thron. Auch der bevorstehende Final deutet auf einen offenen Schlagabtausch hin.
Beide wollen in NLB – und beide können
Dass Jona-Uznach nach dem Abstieg gleich wieder an der Nationalliga-Tür klopft, ist erstaunlich. Der Erfolg hat jedoch einen Namen: Daniel Hardegger, Trainer der Flames. Der ehemalige U19-Nationalmannschaftstrainer hat es geschafft, die Mannschaft zur alten Stärke zurückzuführen. Das Märchler-Pendant heisst Marco Molinari. Letzte Saison coachte er seine Mannschaft ins Final und verlor im alles entscheidenden Spiel in der Verlängerung. Nun stehen sich die beiden Trainer gegenüber und wollen genau das Gleiche: zurück in die NLB. Möglich ist es für beide. Denn die zweithöchste Schweizer Liga wird von zehn auf zwölf Teams aufgestockt. Der Finalgewinner steigt direkt auf, der Verlierer erhält gegen einen Oberklassigen nochmals die Chance.
Einer, der alle zurzeit Involvierten genaustens kennt, ist Devils-Captain Marcel Züger. Er wechselte in seinen Jugendjahren zu Jona-Uznach in die NLB und war Teil der U19-Nationalmannschaft unter dem heutigen Flames-Trainer Daniel Hardegger. Später kehrte der 29-Jährige zurück zu den Devils, spielte mit Marco Molinari zusammen und heute unter ihm als Coach. «Es sind die besten Trainer, die ich in meiner Karriere je hatte», sagt Züger und fügt hinzu dass «sich alle kennen, jeder weiss, wie der andere spielt. Gewinnen kann nur die Mannschaft, die es mehr will und dabei weniger Fehler macht».
Devils makellos, Flames mit Mühe
Im Play-off-Halbfinal besiegten die Red Devils Herisau mit 6:4 und 8:2 erstaunlich klar. Marcel Züger war verblüfft «Ich dachte nicht, im zweiten Spiel so reüssieren zu können.» Herisau sei in der Vorrunde einiges stärker gewesen und, so Züger weiter, «unsere Mannschaft hat mich überrascht. Ich hatte zu Beginn des Jahres Angst, dass wir es vermasseln, weil wir schlicht nicht bereit waren», der «Laueri»-Modus habe sich eingeschlichen. Hingegen liess Jona-Uznach in der Serie gegen Bülach mehr Federn als erwartet: Im ersten Spiel gewann der Favorit erst in allerletzter Sekunde (59:59) 6:5, im zweiten unterlag er 5:8, bevor er im dritten seine Klasse aufblitzen liess und 6:1 gewann. Die St. Galler müssen sich also steigern, die Devils ihrerseits ihr Level mindestens halten – dann steht einer Serie auf Messers Schneide nichts mehr im Wege.
Dass die Duelle äusserst ausgeglichen sind, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher: Seit der Jahrtausendwende hiess die Paarung ein Dutzend Mal Red Devils – Jona Uznach. Sieben Mal gewannen die Schwyzer, fünf Mal die St. Galler. Dabei endeten sieben Partien mit nur einem oder zwei Treffern Unterschied. Und aufgepasst: Aus den fünf jüngst gespielten Partien ging Jona-Uznach viermal als Sieger hervor.
Play-off-Final, Spiel 1
Sonntag, 19 Uhr, Turnhalle Rain Jona
Jona-Uznach – Red Devils