Verabschiedung der Vereinsikone beim Herren II

Wie bereits im Bericht über das „Beschtä Zwei“ erwähnt, ging mit diesem Event auch die langjährige Trainertätigkeit unseres Coaches, Pascal Müller, zu Ende. In einem kurzen und knackigen Interview gibt der Coach nochmals einen kurzen Rückblick zu seiner Trainertätigkeit mit ganz ehrlichen und offenen Antworten. Zugleich möchte man auch das neue Trainerteam vorstellen um den Headcoach/Spielertrainer Mirco Müller. Wie auch beim Herren I (Anm. d. Redaktion: neuer Cheftrainer ist dort der Bruder unseres Sportchefs) wurde eine familieninterne Lösung gefunden.

Am „Beschtä Zwei“ hast du deine Trainertätigkeit im Herren II endgültig beendet. Was fällt dir spontan zu diesem Moment ein, als alles endgültig vorbei war? Ich gebe mein „Baby“ in neue Hände und das natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Was hat dich schlussendlich zu dem Abschied bewogen? Nach diesen acht Jahren als Trainer kann ich ein funktionierendes Team weitergeben, welches auch taktisch gut aufgestellt ist. Das war sicher ein wichtiger Punkt. Und schlussendlich habe ich den Entschluss im Verlaufe der Saison gefasst, dass ich das Herren II nicht mehr weiter trainiere, weil ich weiter am „Abbau“ meiner Jobs im Verein arbeite, um alles auf mehrere Schultern zu verteilen, was auch den Red Devils zu Gute kommt.

Am Anfang musstest du dich auch gegen grosse Widerstände, auch von Seite des Vereins, durchboxen. Was hat dich dazu bewogen, nie den Mut dazu zu verlieren?Es war nicht ganz uneigennützig das Ganze. Ich war damals nach den U21-Junioren bei unserem Kleinfeld-Team nicht ganz glücklich und wollte ein zweites Grossfeldteam gründen, was zuerst abgeschmettert wurde. Na gut, dachte ich, ging bei Greenlight Richterswil in ein Probetraining und wurde von unserer Vereinslegende Michel Schwarz beim Fremdflirten entdeckt und das wurde umgehend der damaligen Vereinsleitung gemeldet. Und plötzlich war ein zweites Grossfeldteam kein Problem mehr. Die Verantwortlichen wollten wohl nicht riskieren, dass ich plötzlich im Kanton Zürich meine „Vereinsjöbli“ erledige.

Was sind die grundlegendsten Veränderungen gegenüber zum Anfang?Ganz klar das Niveau in der 3. Liga. Im Gegensatz zu den ersten Jahren wird auch in der untersten Liga immer schneller und taktischer gespielt.

Welche Momente waren die schönsten in deiner langen Trainertätigkeit?Wenn wir am Sonntag sehr früh raus mussten und auch das Altendörfler-Auto komplett am Treffpunkt erschien.

Und welches die schwierigsten?Wenn ich ebenfalls am Sonntagmorgen einen Anruf vom Fahrer des Altendörfler-Autos bekam, dass einige Mitfahrer nicht auffindbar sind.

Wirst du in irgendeiner Form dem Herren II erhalten bleiben oder schliesst du dich sogar als erster Mann dem Fanclub an?Ich werde weiterhin in der Sportkommission im Bereich Herren Breitensport die Leitung haben und somit Bindeglied zwischen den Trainern und dem Sportchef sein und natürlich werde ich mich als erster Mann dem Fanclub anschliessen.

Und wie sieht es mit dem „Beschtä Zwei“ aus?Ein super Turnier, aber das sehen wir dann in einem Jahr.

Da nun wirklich alles beendet ist und die Unterlagen dem neuen Trainerteam übergeben wurden, können wir nun persönlich werden. Was wolltest du schon lange einmal los werden?1. Merkt ihr Spieler jeweils wirklich erst um 19.00 Uhr am Trainingstag, dass ihr krank seid? :-)2. Wer steckt eigentlich hinter diesem ominösen Spielerrat beim Herren II, den ich nie ins Leben gerufen habe?

Und nun noch persönlicher… (es können gerne auch noch Bemerkungen zu deiner Auswahl angebracht werden)

… schönster Spieler?Manuel Rüttimann (wer sonst?)… hässlichster Spieler?Michael Bisig (darum haben wir ihn ins Tor gesteckt) :-)… bester Spieler?Manuel Rüttimann (auch hier gilt: wer sonst?)… schlechtester Spieler?Philipp Fässler (darum spielt er meistens neben Rüttimann) :-)… pflegeleichtester Spieler?Bruno „nüüä Ball“ Krieg… schwierigster Spieler?Martin Kürzi (Egal ob auf dem „Flügel“ oder im „Top“, er ist immer ganz vorne)… speziellster Spieler?René Ebnöther (wer sonst im Team könnte mit 42 Jahren noch so schnell rennen?)

Hast du zum Schluss noch ein paar Worte oder Tipps an das neue Trainerteam und die Mannschaft?Da gibt es nur eins: „wer vorem René ufhört, isch es Weichei“! :-)

Hallo Mirco, stell dich zuerst ein bisschen selber vor, wer du bist und was du machst?Hierzu möchte ich gleich die beiden grossen Geheimnisse lüften: Das Redaktionsteam bestand mehrheitlich nur aus mir und der ominöse Spielerrat eigentlich auch. Ich bin aber der Meinung, dass der Spielerrat auf Wunsch des Coaches gegründet wurde. Ansonsten… ich spiele bereits seit dem Jahre 1999 im Verein Unihockey, war und bin in vielen anderen Posten im Verein aktiv und höre zudem sehr gerne Scooter. Ich denke das war’s.

Scooter, echt jetzt?Ja, ich sage nur: Stuttgart 2014 (gäll Rüttimann). A propos: Konzert 2016 gebucht?

Nun wieder ernst. Wie bist du zu deinem neuen Trainerjob gekommen? Warst du überrascht, als die Anfrage gekommen ist?Überrascht, nein. Es handelt sich hier um meinen Bruder… Er hat mich sehr früh über seine Absichten eingeweiht, um eine geregelte Lösung zu finden. So perfekt wie er halt ist… Dabei hat er sich erkundigt, ob ich mir dies vorstellen kann oder wie meine nähere Zukunft aussieht. Ich habe schnell meine Bereitschaft angeboten, unklar war mir einfach noch in welchem Umfang. Als sich dann abzeichnete, dass das Team mehr oder weniger dasselbe bleibt, suchte ich das Gespräch mit René und Ruedi. Alleine wollte ich diese Aufgabe nicht angehen, da mir das Spielen einfach noch zu viel Freude macht mit diesem Team. Aber nun sind wir zu dritt und so haben wir sicher eine super Lösung gefunden.

Wir können uns vorstellen, dass dies ein bisschen problematisch ist, da alle drei noch spielen. Wie sieht die Aufgabenteilung aus?Ich werde sicher die Hauptleitung für das Team übernehmen, aber René und Ruedi werden mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Das Training wird jeweils abwechselnd von einem geleitet und an den Spielen wird alles zusammen entschieden.

Das hört sich aber nach Hektik an?Das möchten wir natürlich vermeiden. Und somit sind wir noch auf der Suche nach einer Betreuungsperson, welche uns jeweils an den Spielen unterstützen kann.

Du selber bist ja zuständig für das Matchprogramm, als Schiedsrichter tätig und wie du uns bereits mitgeteilt hast, das Redaktionsteam und Spielerrat. Wie geht es da weiter?Schiedsrichter mache ich auf jeden Fall weiter und das Redaktionsteam und den Spielerrat möchte bzw. muss ich in neue Hände übergeben. Obwohl der Spielerrat bei mir einen sehr schweren Stand haben wird. Und wie es mit dem Matchprogramm weiter geht, muss ich zuerst noch das Gespräch mit den verantwortlichen Personen suchen.

Stehen nun mit diesem Wechsel grosse Veränderungen an?Nein, nur kleine. Das Einspielen wird ein bisschen geändert, die Captainfrage wird überdenkt, da der bisherige Captain keinen Vorteil mehr geniesst (Anm. d. Redaktion: Captain ist der Schwager von Pascal) und einige Transfers stehen auch noch auf dem Plan. Ob dies am Coach liegt, dass nun plötzlich alle wieder bei uns spielen wollen, sei mal dahin gestellt.

Wie sehen die Ziele für die kommende Saison aus?Der Spass soll sicher nicht zu kurz kommen, aber dennoch möchten wir unsere Trainings noch intensiver gestalten, damit wir die wenig vorhandene Zeit noch besser nutzen können. Und dazu gibt es ja auf die übernächste Saison eine grosse Veränderung. Nur ein kleiner Teil der bisherigen 3. Liga-Teams bleibt auch dann in dieser Liga und der Rest steigt in die neugeschaffene 4. Liga ab. Deshalb ist es unser Ziel, die Entscheidung in den eigenen Händen zu halten, wie man weiter gehen möchte.

Nun zum Schluss hast du noch einige Worte, welche du bzw. ihr an Pascal richten möchtet?Ich denke, dass es dafür keine Worte gibt. Einfach nur ein riesiges Dankeschön vom ganzen Team für deine Nerven und deine Einstellung, welche du Jahr für Jahr an den Tag gelegt hast! Wir wünschen dir einen schönen Ruhestand und du bist bei uns immer willkommen und wir können dir nun sagen, dass du offiziell der erste Mensch bist, welcher bei uns als Ehrencoach aufgenommen wurde!

Dies war ein kleiner Rückblick und Ausblick zugleich. Somit war es auch das letzte Mal, dass sich das Redaktionsteam selber interviewen musste. Wir hoffen aber für alle unsere treuen Leser, insbesondere Flo, dass das Niveau der Berichterstattung auch in Zukunft gehalten werden kann und so für einige schmunzelnde Momente sorgen kann. Somit verabschiedet sich auch das Redaktionsteam in den Ruhestand. Lebt wohl…