Red Devils haben neuen Cheftrainer

Der Unihockeyverein Red Devils March-Höfe Altendorf verpflichtet mit Jürg Hosig einen neuen Cheftrainer. Die Mannschaft kann sich nun voll und ganz auf die in drei Wochen beginnende Nationalliga-B-Saison konzentrieren.

Lange hat es gedauert. Lange war nicht einmal klar, ob die erste Mannschaft der Unihockeyaner der Red Devils überhaupt noch einen Cheftrainer für die in drei Wochen beginnende Meisterschaft finden wird. Lange sei auch die Liste mit potenziellen Anwärtern gewesen, die Sportchef Dominik Schiesser abgeackert hatte; nach einer Lösung suchte und sie nicht fand. «Die Situation war fast schon zum Verzweifeln, uns lief die Zeit davon», erklärt Schiesser. Interimistisch übernahm Mannschaftscaptain Marcel Züger die Hauptaufgaben neben den Assistenten Franz Steinauer und Beni Benz; zumindest, wenn es um unihockeytechnische Fragen ging. Für den Meisterschaftsstart sei dies allerdings keine Option gewesen.

Nun hat die Uhr fünf vor zwölf geschlagen und der neue Bandengeneral der Red Devils ist gefunden: Jürg Hosig. «Wir sind sehr erleichtert, mit Hosig den richtigen Mann gefunden zu haben. Er ist ein absoluter Kenner der Szene», sagt der sichtlich erleichterte Sportchef. Auch der Captain ist erleichtert, sich wieder voll und ganz auf den Spielbetrieb konzentrieren zu können: «Die letzten Wochen waren ein wenig chaotisch. Wir mussten viel Administratives erledigen, uns um Dinge kümmern, die nervenaufreibend waren und nicht in die Saisonvorbereitung eines Spielers gehören», sagt Marcel Züger. Nun sei die Zeit vorbei und, «das ist gut so. Wir haben schon genug Zeit verloren. Jetzt müssen wir Gas geben, um zum Saisonauftakt bereit zu sein», sagt der ehemalige NLA-Spieler.

Der Neue, ein Szenenkenner

Jürg Hosig heisst also der neue Mann an der Bande, der die Roten Teufel in die achte NLB-Saison der Vereinsgeschichte führen wird. Noch nie amtete der 48-Jährige als Headcoach auf nationaler Ebene. Aber, «ich habe im Unihockey schon einiges gesehen und erlebt, kenne den Sport seit ein paar Jahren hautnah. Es ist eine Herausforderung, zweifelsohne; aber ich nehme diese gerne an», sagt Hosig. Mit «ein paar Jahren» meint der Vater von drei beinahe erwachsenen Kindern ein Vierteljahrhundert. Seine Zeit reicht zurück in die 90er-Jahre, als er noch selbst spielte.

Die Wende vom Spieler zum Trainer brachte jedoch die Jahrtausendwende: Hosigs Stationen waren unter anderem bei den Kloten-Bülach Jets (U21), bei Rychenberg Winterthur (NLA, U21) und bei Bülach Floorball (NLB), wo er über sechs Jahre als Teamchef amtete. Im Jahr 2008 folgte der Assistenzposten bei Rychenberg (NLA), anschliessend bei Zug United in der Nationalliga B. Es ist nur ein kleiner Auszug, aus dem enormen Fundus, den sich Hosig über die vergangenen Jahre angereichert hat. Die ersten Jahre als Cheftrainer waren die letzten drei Saisons beim Erstligisten Zürich Oberland Pumas.

«Ziel müssen die Play-offs sein»

Mit Zürich Oberland traf Hosig als Gegner auch viermal auf die Red Devils, und verlor alle Direktbegegnungen (2:5, 3:5, 2:4, 3:10). Warum? «March ist defensiv sehr stark. Es war immer schwierig, Tore zu erzielen. Aber man darf auch sagen, dass zwei der Duelle sehr eng waren.» Er kenne nicht mehr viele, aber «die Brüder von Wartburg, Züger und Buser darf man nicht aus den Augen lassen – sonst wird es gefährlich.» Dass die Ausserschwyzer nach dem Aufstieg in die NLB einige gewichtige Abgänge haben, stört den Neuling jedoch nicht. «Das Team ist ausgeglichen, hat starke Junioren und starke Routiniers, das gefällt mir.» Er sei freundlich aufgenommen worden, spüre, dass der Verein lebt und eine gut funktionierende Vereinsführung hat.

Viel Zeit zur Akklimatisation und den Austausch von Nettigkeiten bleibt Hosig jedoch nicht. Im Gegenteil: Er wird ins kalte Wasser geworfen. Bereits am Freitag reist er mit der Mannschaft ins verlängerte Trainingswochenende nach Disentis, bevor in zwei Wochen der Cup gegen den A-Ligisten Grünenmatt ansteht und in drei der NLB-Start mit dem Auswärtsspiel gegen Ticino Unihockey. «Ich war bereits beim vergangenen Cupspiel gegen Oron-la-Ville dabei und konnte schauen, wie die Mannschaft funktioniert.» Die Abstimmungen passen noch nicht 100-prozentig, aber das Ziel ist klar, «wir wollen in die Play-offs. Es wird schwierig, aber mit diesem Team schaffen wir das.»