Grosser Sieg

Die Red Devils erlebten am Samstagabend gegen den Tabellenführer Zug United eine Sternstunde. Sensationell besiegten die Roten Teufel den hohen Favoriten mit 11:6.

30 Minuten lang verlief das Spiel so, wie man es allgemein erwartet hatte - danach war nichts mehr normal. Nachdem Zug United das Spiel zu Beginn in gewohnter Manier dominierte und dem achten Saisonsieg in Folge entgegen steuerte, drehte der Wind bei Spielhälfte. Der erfolgsgewöhnte Tabellen-Leader musste sich verwundert die Augen reiben ob der Geschehnisse, mit denen er sich plötzlich konfrontiert sah. Dass die Zuger gegen die als offensiv eher harmlos geltenden Red Devils reihenweise Gegentore hinnehmen müssen, damit hätten sie nicht gerechnet. Neun verschiedene Spieler steuerten die Treffer bei zum Endergebnis von 11:6, was gleichbedeutend mit dem höchsten Saisonsieg der Schwyzer ist. Zu behaupten, die Devils seien die qualitativ bessere Mannschaft gewesen, wäre vermessen. Der Sieg kam durch einen überragenden Kampfgeist, eine geschlossene Mannschaftsleistung und auch ein wenig Glück in den entscheidenden Momenten zu Stande. Zug machte das Spiel – die Red Devils schossen die Tore. Es sind drei Extrapunkte im Kampf um die Playoffs und ausserdem ein wertvoller Sieg für die Moral.

Ratlose Zuger

In der Startphase schien das Spiel den erwarteten Verlauf zu nehmen. Zug United dominierte das Geschehen und kam nach schnellen Kombinationen immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Mit 1:3 lagen die Devils nach 20 Minuten hinten – 2:4 hiess das Zwischenergebnis bei Spielhälfte. Doch nun drehten die Red Devils im gleichen Mass auf, wie die Zuger abbauten. Bis zur zweiten Pause verwandelten die Roten Teufel den Rückstand in eine 6:5-Führung, wobei vor allem Patrick Bamerts Führungstreffer zehn Sekunden vor der zweiten Sirene als Knackpunkt der Partie angesehen werden kann. Mit dem absoluten Glauben, die Sensation schaffen zu können, spielten die Red Devils im Schlussdrittel aus einer soliden Defensive heraus frech auf und nutzten die Lücken in der gegnerischen Abwehr gekonnt aus. Daan van Welie spielte gross auf – ihm gelang innerhalb von zehn Minuten ein Hattrick. „Es lief wie am Schnürchen im Schlussdrittel. Ich bin stolz, dass wir den Zuschauern ein grosses Spiel bieten konnten“, so der 19-jährige Stürmer. Je länger das Spiel dauerte, desto ratloser wirkte der Favorit, wie der achte Sieg in Folge zu bewerkstelligen sei. Die entfesselten Teufel andererseits, vom grossartigen Publikum angetrieben, waren nicht mehr zu bremsen und feierten einen fantastischen und völlig überraschenden Erfolg.

„Gänsehaut-Feeling“

Matthias Mäder hielt sein Team in den Zuger Druckphasen mit starken Paraden im Spiel. Der Goalie der Red Devils sprach nach dem Spiel von einem verdienten Sieg: „Die Zuger waren sich zu sicher, als sie in der Startphase schnell in Führung gingen. Das haben wir gekonnt ausgenutzt.“ Nach dem Spiel gratulierte Red Devils-Präsident Philipp Keller in der Kabine dem Team zum Erfolg und sprach von „Gänsehaut-Feeling“ auf der Tribüne. Die Red Devils klettern dank den drei Extrapunkten vom 7. auf den 6.Tabellenplatz und haben damit eine gute Ausgangslage im Kampf um einen Playoff-Platz. Am nächsten Wochenende wartet mit Floorball Thurgau, dem aktuell Zweitplatzierten, das nächste grosse Kaliber auf die Mannschaft von Cheftrainer Marco Molinari.

Nationalliga B Herren, 8.Runde:

Red Devils – Zug United 11:6 (1:3, 5:2, 5:1)

Riedlandhalle Tuggen. 220 Zuschauer. SR.Gasser/Britschgi.

Tore: 5. Poletti (Suter) 0:1. 5. Stutzer (Kotilainen) 0:2. 9. Rüttimann (Vogt) 1:2. 18. Fiechter (Poletti) 1:3. 24. Marcel Züger 2:3. 28. Fiechter (Kotilainen) 2:4. 30. Ruoss (Vogt) 3:4. 34. Buser (Roger Züger) 4:4. 37. Roger Züger (Marcel Züger) 5:4. 38. Strebel (Poletti) 5:5. 40. Patrick Bamert (Vogt) 6:5. 45. Lukas Wildhaber (Patrick Bamert) 7:5. 47. van Welie 8:5. 50. van Welie (Marcel Züger) 9:5. 54. Poletti (Suter) 9:6. 56. van Welie (Lukas Wildhaber) 10:6. 56. Romer (Ruoss) 11:6.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Red Devils. 4mal 2 Minuten gegen Zug United

Red Devils: Mäder; Marty, Vogt; Ruoss, Rüttimann; Keller, Brunner; Buser, Jonas Wildhaber, Marcel Züger; Patrick Bamert, van Welie, Lukas Wildhaber; Raphael Bamert, Forrer, Romer; Fleischmann (Ersatztorhüter), Friedlos, Heyne, Roger Züger.

Zug United: Suter, Stadelmann, Hietanen, Strebel, Schelbert, Grüter, Stutzer, Laely, Müller, Fiechter, Trinkler, Meier, Lechmann, Eugster, Bucher, Kotilainen, Parathazam.

Bemerkungen: Red Devils ohne Schnyder, Schellenberg und Kizkin (alle verletzt).