Jetzt überraschen die Devils alle

Die Unihockeyaner der Red Devils fuhren nach dem Coup vor Wochenfrist gleich den nächsten ein: Die Märchler gewannen am Samstag auswärts gegen Thurgau 4:2.

Unglaublich: Die Red Devils bremsten am Samstag gar Thurgau, den NLA-Aufstiegsaspiranten, mit einem 4:2-Sieg aus. Die Red Devils schaffen damit den dritten Sieg in Serie. Erst vor Wochenfrist hatten die Schwyzer den Tabellenführer Zug mit einer 11:6-Packung nach Hause geschickt, nun stolperte auch der zweitplatzierte Thurgau; und dies erst noch vor heimischem Publikum. Die Roten Teufel schafften mit der Dreipunkteernte aus «Mostindien» den Sprung in die obere Tabellenhälfte, unter die ersten sechs. Selbst Thurgaus Liga-Topskorer Nico Gröbli (25 Punkte) konnte die Niederlage nicht abwenden. Sein Anschlusstreffer zum 2:4 kam erst zwei Sekunden vor Ende und damit viel zu spät.

In Sachen Effizienz gefordert

«Die Partie war sehr seltsam und irgendwie nicht das Gelbe vom Ei», sagte Devils-Stürmer Andreas Buser nach Spielende. Dies, obwohl das Spiel für die Gäste gut begonnen hatte.Doch die Roten Teufeln schienen ob der Fehleranfälligkeit der Thurgauer komplett überrascht – eine Übermacht stand ihnen an diesem Abend sicher nicht gegenüber.

Die Equipe von Marco Molinari und Beni Benz spielte auf Augenhöhe mit, kam zu guten Abschlussmöglichkeiten, die Effizienz war jedoch nicht mehr dieselbe wie vor Wochenfrist: «Wir dachten: ‹Okay, 0:0 nach 20 Minuten gegen Thurgau, das ist gut.› Das sah der Staff in der Garderobe mit klaren und lauten Tönen ganz anders.» Man bekomme die Punkte auf dem Silbertablett serviert und nehme sie nicht – dies die Quintessenz. «Er hatte ja recht», so auch Buser.

Einzelkünstler gegen Kollektiv

Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff brachte Andreas Ruoss seine Farben mit einem Penalty in Führung. Zwar glichen die Platzherren das Skore nur Sekunden später in Überzahl wieder aus, aber im Spiel fünf gegen fünf fehlte den Thurgauern irgendwie die Durchschlagskraft. Auch wenn die Ostschweizer individuell klar besser waren,sie rannten gegen ein stark agierendes Märchler Kollektiv. Spätestens im letzten Spielabschnitt liebäugelte wohl jeder Devils-Akteur mit einem Sieg: Jungspund Patrick Bamert und Simon Rüttimann sorgten nach 45 Minuten mit einem satten Schuss im Powerplay für einen Dreitorevorsprung.

Mäder hexte Devils zum Sieg

Im Trockenen waren die Punkte aber noch lange nicht. Erst recht nicht, als die Strafbank mit Captain Marcel Züger und Andreas Buser gleich von zwei Märchlern besetzt war. Thurgau hatte rund 30 Sekunden doppelte Überzahl, nahm im Anschluss gar den Torwart raus und spielte sechs gegen vier – erfolglos. Zu stark agierte das Märchler-Boxplay, vor allem aber Schlussmann Matthias Mäder, der zu Recht zum besten Spieler der Partie gewählt wurde. Mäder zeigte zum richtigen Zeitpunkt sogenannte «Big Saves» und ebnete seiner Mannschaft den Weg zum Sieg.

Nun stellen die Red Devils – nicht zuletzt wegen Matthias Mäder – mit 33 Gegentoren in neun Spielen wieder die beste Defensive der Liga.

Thurgau – Red Devils 2:4 (0:0, 1:2, 1:2) Paul Reinhart Halle, Weinfelden. 283 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser. Tore: 21. Ruoss 0:1. 27. Sedin (Gröbli) 1:1. 27. Forrer (Bamert) 1:2. 42. Bamert (Wildhaber) 1:3. 45. Rüttimann (Züger) 1:4. 60. Gröbli (Schweizer) 2:4.

Thurgau: Yanick Altwegg, Meyer, Ausderau, Wachter, Ullmann, Wöcke, Stäheli, Königshofer, Rubi, Sedin, Altwegg, Aierni, Gröbli, Wattinger, Schadegg, Krucker, Stradljung, Schweizer

Red Devils: Mäder; Vogt, Philipp Marty; Roger Züger, Buser, Marcel Züger; Rüttimann, Ruoss; van Welie, Patrick Bamert, Lukas Wildhaber; Keller, Brunner; Raphael Bamert, Forrer, Romer; Heyne, Dominik Marty, Jonas Wildhaber, Fleischmann (ET)

Bemerkungen: Red Devils ohne Schellenberg, Schnyder und Kinzkin (alle verletzt). Friedlos (abwesend). Debüt von Dominik Marty (ab 57. Minute). Olli Oilinki konnte nicht spielen, weil er sein Matchdress zuhause vergessen hatte. Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Thurgau. 5mal 2 Minuten gegen Red Devils.