«Wir gehen immer positiv gestimmt aufs Spielfeld»

«Wir gehen immer positiv gestimmt aufs Spielfeld»

Ein paar Spiele brauchte es, bis die jungen Spieler der Red Devils in der Nationalliga B Fuss fassen konnten. Seither läuft es den Märchlern aber wie geschmiert. Sinnbild dafür ist Patrick Bamert. Der 21-Jährige Stürmer hat in seinen ersten 13 NLB-Partien bereits 19 Skorerpunkte gesammelt.

von Andreas Züger, Leiter Sportredaktion March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Just nach dem Aufstieg in die NLB erfolgte im Kader der Red Devils ein Generationenwechsel. Matthias Huber, Stefan Jud, Florian Hürlimann, Yanick Hess oder Florin Fagagnini – die Liste der Routiniers, die ihren Plastikschläger nach dem Aufstieg an den Nagel hängten, war lang. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Red Devils Mühe hatten, in der Zweitklassigkeit sofort eine gewichtige Rolle zu spielen. Von den ersten sechs Partien gingen vier verloren. Die Offensive war vor allem von der ersten Sturmlinie um die Gebrüder Züger und Andreas Buser abhängig. Die vielen jungen Spieler vermochten nicht zu reüssieren. Noch nicht.

Drei junge Spieler, 41 SkorerpunkteMittlerweile gibt es im Kader der Altendörfler aber keine «zweite Garde» mehr. Die jungen Spieler, die nach und nach von der Juniorenabteilung in die erste Mannschaft integriert wurden, hat den Tritt in der neuen Liga gefunden. «Ich musste mich zuerst an die NLB gewöhnen», sagt Patrick Bamert, 21-jähriger Stürmer, sinnbildlich. «In der U21 konnte ich mir den Ball oft noch zurechtlegen, ehe ich den Abschluss suchte. In der NLB hat man dafür keine Zeit. Aber es macht umso mehr Spass. Ich bereue es nicht, nicht mehr in der U21 zu sein», sagt er lachend.Kurz und knapp kann man sagen: Seit es den Jungen hervorragend läuft, läuft es auch der ganzen Mannschaft hervorragend. Acht Siege reihten die Teufel zuletzt aneinander. Die Lücke, welche die zurückgetretenen Spieler hinterlassen hatten, ist gefüllt. Das junge Sturmtrio Lukas Wildhaber (Jahrgang 1993), Daan van Welie (1996) und Patrick Bamert (1994) hat zusammengezählt bereits 41 Skorerpunkte gebucht. «Lukas geht vorne ab wie ein Motorrad, und Daan hat einen unglaublich guten Schuss», beschreibt Bamert seine Sturmkollegen.

«Habe mich nicht immer wohlgefühlt»Bamert nimmt Lob gerne an, weiss es aber auch zu relativieren. «Nicht unsere Sturmlinie und schon gar nicht ich sind alleine dafür verantwortlich, dass es uns derzeit derart gut läuft», so der Altendörfler. «Die Mannschaft hat einen ungemein tollen Charakter, eine gute Hierarchie. Die Routiniers geben den Tarif durch, und das soll auch so sein.» Es falle sowieso vieles einfacher, wenn man wie jetzt auf einer Erfolgswelle reite. «Wir gehen immer positiv gestimmt aufs Feld», sagt Bamert. Vor Saisonstart hatte man dies noch kaum für möglich gehalten. Zwei Trainer kamen und gingen noch vor Saisonstart, die Vorzeichen standen schlecht. «Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich habe mich unter beiden Coaches nicht immer sehr wohl gefühlt», sagt Bamert rückblickend. «Als aber bekannt wurde, dass Marco Molinari an die Bande zurückkehrt, ging so etwas wie ein Ruck durch die Mannschaft. Es war das beste, was passieren konnte. Der Verein kann sich glücklich schätzen, eine solche Lösung gefunden zu haben.»

Play-offs sind praktisch gesichertTrotz allen Wirren vor Saisonstart: Ziel des Teams war stets, die Play-offs zu erreichen. «Damals war das Ziel vielleicht etwas zu hoch gesteckt. Aber wie sich jetzt herausstellt, hatten wir nicht unrecht.» So, wie die Devils momentan in Form sind, ist es kaum vorstellbar, dass dieses Ziel noch verpasst wird. 13 Punkte Vorsprung haben die Red Devils auf das neuntplatzierte Davos. Allzu weit vorausblicken möchte Bamert dennoch nicht. «Wir wollen dranbleiben und unsere Serie verlängern.» Momentan stehen die Devils auf Rang vier und hätten in der ersten Play-off-Runde Heimvorteil. Für Bamert wäre dies gar nicht so wichtig. «Klar wäre es schön, zu Hause beginnen zu können. Aber ob ein Spiel zu Hause oder auswärts stattfinden – für mich macht das keinen grossen Unterschied.»Auswärts spielen die Red Devils morgen Samstag. In der Grünfeld-Halle in Jona haben die Märchler noch eine Rechnung zu begleichen. Im Frühjahr verloren sie dort den 1.-Liga-Final gegen den Erzrivalen Jona-Uznach Flames. Bamert stand damals noch nicht auf dem Feld. Als ein «spezielles Spiel» bezeichnet das Derby aber auch er.

Jona-Uznach Flames – Red DevilsSamstag, 19 Uhr, Grünfeld Jona