Alles auf eine Karte gesetzt – und verloren

Die Red Devils March-Höfe Altendorf sind am Sonntag mit einer Niederlage ins neue Jahr gestartet. Die Märchler unterlagen im Spitzenkampf gegen Sarnen mit 6:9.

Als Jungspund Daan van Welie in der 50. Minute mit seinem ersten Treffer den Ausgleich und nur 40 Sekunden später den 6:5-Führungstreffer für die Red Devils schoss, stand die Mehrzweckhalle Altendorf kopf. Nach dem Doppelpack des 19-Jährigen sorgten die knapp 300 Zuschauer für ohrenbetäubenden Lärm. Für kurze Zeit schien es, als ob die Schwyzer ihre Siegesserie fortsetzten und das scheinbar übermächtige Sarnen während der laufenden Saison ein erstes Mal bezwingen können.

Doch die Träume platzten schnell. Sarnen kam auf glückliche Art und Weise zum Ausgleich und ging vier Minuten vor Ende erneut in Führung. Den Roten Teufel blieb nichts anderes übrig, als alles auf eine Karte zu setzen – vergebens.Die Platzherren verliessen ihr Defensivkonzept – wenn sie es nicht bereits längst getan hatten – und agierten mit purer Offensive. Zweimal liefen die Gastgeber in einen Konter, einmal kam ein unnötiger Ballverlust hinzu. Sarnen nutzte die Unachtsamkeiten der Märchler eiskalt zum 9:6-Schlussresultat aus.

«Haben stark gekämpft»

Devils-Trainer Marco Molinari fand nach der Niederlage aufmunternde Worte für sein Team: «Wir haben stark gekämpft und gegen einen NLB-Favoriten ein enges Spiel verloren. Das kann passieren.» Auch wenn Enttäuschung aus den Gesichter der Devils-Spieler abzulesen war, haben sie sich die Niederlage weitgehend selbst zuzuschreiben. «Offensiv spielen wir zwar gut, doch dürfen wir dabei unsere Defensive nicht vergessen.» Damit spricht der 35-jährige Trainer die für einmal löchrige Abwehr an. Die Nachwuchskräfte Patrick Bamert, Lukas Wildhaber und Daan van Welie befinden sich zwar zurzeit in beneidenswerter Form und stellen aktuell die klar produktivste Sturmreihe der Devils. Mit fünf erzielten Toren waren sie vor dem gegnerischen Tor der Gefahrenherd Nummer eins – gleiches gilt jedoch auch in der Defensive, die bei dieser Sturmreihe einige Male vergessen ging und mehr als die Hälfte aller kassierten Tore auf ihr Konto spülte.

Bis zur Spielhälfte geführt

Grundsätzlich nicht weiter schlimm – wenn man seine Lehren daraus zieht. Dem ist sich auch Molinari bewusst: «Wir haben heute gesehen, was passiert, wenn wir gegen Spitzenteams nicht unser bestes Unihockey abrufen: Wir stossen sofort an unsere Grenzen.» Möglich gewesen wäre auf jeden Fall mehr, hatten die Red Devils bis knapp zur Spielhälfte doch mit 3:1 und 4:2 geführt, ehe das spielstarke Sarnen das Spieldiktat übernahm und verdient gewann. Und wer gegen die produktivste Offensive der NLB neun Treffer kassiert, der hat es erst recht schwer, um zu Punkten zu kommen. Die Schussstatistik von 30:14 zu Gunsten der Obwaldner zeigt deutlich auf, wer mehr Zug aufs Tor hatte. Die Ausserschwyzer gehen lediglich als das effizientere Team aus der Partie hervor; Punkte gibt es dafür keine.

Die nächste Chance auf einen Sieg bietet sich den Red Devils aber bereits am Wochenende – und erst noch doppelt. Am Freitag gastieren die Märchler in Olten, am Sonntag fordern sie zu Hause in der Riedlandhalle Tuggen die Gäste aus Schüpbach. Die Devils wollen dabei ihren vierten Tabellenrang verteidigen.

Red Devils - Sarnen 6:9 (3:2, 1:1, 2:6) MZH, Altendorf. 275 Zuschauer. – SR: Hohler/Koch. Tore: 7. von Rotz (Kronenberg) 0:1. 9. Patrick Bamert (Lukas Wildhaber) 1:1. 14. Forrer (Raphael Bamert) 2:1. 17. Lukas Wildhaber (van Welie) 3:1. 20. Abegg (Schöni) 3:2. 22. Patrick Bamert (Lukas Wildhaber) 4:2. 27. Pulfer (Eronen) 4:3. 45. Kronenberg (von Rotz) 4:4. 47. Kronenberg (Zurmühle) 4:5. 50. van Welie (Vogt) 5:5. 50. van Welie (Lukas Wildhaber) 6:5. 53. von Rotz (Zurmühle) 6:6. 56. Kronenberg (von Rotz) 6:7. 57. Kronenberg (von Rotz) 6:8. 59. Schöni (Ming) 6:9. Bemerkungen: Red Devils ohne Kizkin und Schellenberg (beide verletzt), Schnyder (rekonvaleszent). Heyne und Jonas Wildhaber (beide abwesend). Vogt und Marcel Züger mit Comeback nach Verletzungen. Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Red Devils. 2mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Red Devils: Mäder; Keller, Rüttimann; Roger Züger, Buser, Marcel Züger; Ruoss, Marty; Patrick Bamert, van Welie, Lukas Wildhaber; Brunner, Vogt; Raphael Bamert, Forrer, Romer; Fleischmann (ET), Eggler, Friedlos, Schmid.

Sarnen: Britschgi, Amrein; Läubli, Amstutz, Amrein, Pulfer, Kramelhofer, Beroggi Höltschi, Kainulainen, Abegg, Ming, von Wyl, von Rotz, Eronen, Berchtold, Schöni, Kronenberg, Zurmühle, Reber.