«Jetzt haben wir alles in den eigenen Händen»

Die Red Devils gewannen am Samstag gegen Thurgau vor heimischem Publikum mit 5:4. Die Schwyzer stossen damit auf den dritten Tabellenrang vor und erspielen sich kurz vor den Play-offs eine optimale Ausgangslage für das angestrebte Heimrecht in der K.o.-Runde.

Es dauerte knapp 35 Minuten, ehe Devils-Jungspund Daan van Welie den Kaltstart der Roten Teufel wettmachte und zur 3:2-Führung für die Schwyzer einschoss. Der 19-Jährige traf mit einem satten Handgelenkschuss ins hohe Eck und liess Thurgaus Thorhüter keine Chance. Eine halbe Stunde vorher waren die Platzherren nach fünf Minuten bereits mit 2:0 im Rückstand: Liga-Torschützenkönig Luca Altwegg erwischte Matthias Mäder nach nur 97 Sekunden und schrieb sich seinen 33. Treffer im 20. Meisterschaftsspiel aufs Konto. Keine drei Minuten später fiel – wenn auch glücklich – bereits das zweite Tor. Die Equipe von Marco Molinari, Franz Steinauer und Beni Benz steckte den Kopf aber nicht in den Sand und kam mit einer starken Teamleistung zurück in die Partie.

Zurück zur alten DefensivstärkeEs war nicht zu übersehen, dass keine der Mannschaften einen Fehler begehen und Geschenke verteilen wollte. Der Fokus galt der Defensive, wobei das Spiel trotzdem grosse Spannung hervorbrachte. Thurgau versuchte die Devils mit viel Ballbesitz einzuschläfern, um den perfekten Moment mit schnell vorgetragenen Passstafetten als Überraschung zu nutzen. Dreh- und Angelpunkt war dabei der ehemalige finnische Nationalspieler Olli Oilinki.Doch das Defensiv-Bollwerk der Red Devils, das zuletzt mit 31 Gegentreffern in vier Spielen massiv zu bröckeln begann, fand zur alten Stärke zurück. Einzig als Thurgau in Überzahl agierte, dauerte es lediglich 13 Sekunden, bis Mäder bezwungen und das Skore in der 51. Minute wieder ausgeglichen (3:3) war. Auf das egalisierte Resultat hatten die Märchler aber postwendend die richtige Antwort: Andreas Buser verwertete nach Vorarbeit von Captain Marcel Züger zum zweiten Mal an diesem Abend souverän.

Captain Marcel Züger führte Devils zum SiegUnd es kam noch besser: Nur wenig später luchste Marcel Züger den Thurgauern den Ball ab, stürmte alleine aufs Tor und liess sich kein zweites Mal bitten – 5:3. Zwar gelang Oilinki fünf Minuten vor Spielende erneut der Anschlusstreffer, doch für mehr reichte es nicht. Auch dank Torhüter Mäder, der sich kurz vor Schluss quasi mit der «Gamewinning-Parade» auszeichnete und den Weg für den Triumph ebnete.«Der Sieg war enorm wichtig – auch für die Moral. Denn nach Neujahr haben wir nicht immer unser Spiel gespielt», sagte Marcel Züger nach dem Schlusspfiff. Tabellarisch stossen die Devils mit diesen drei Punkten auf den dritten Rang vor und überholen die Konkurrenz um Sargans und Thurgau. Nun haben die Märchler gute Chancen auf das Heimrecht in den Play-offs. Denn mit dem Restprogramm (Zürisee und Davos-Klosters) kriegen die Devils keine unlösbare Aufgabe vorgesetzt. Und: «Jetzt haben wir alles in den eigenen Händen. Noch nie hatten wir Heimrecht in den NLB-Play-offs, diese Chance wollen wir packen», sagte der Captain, der seinem Sturmpartner Andreas Buser zum Best-Player gratulieren konnte.

Red Devils – Thurgau 5:4 (1:2, 2:0, 2:2)Weid, Pfäffikon. 210 Zuschauer. – SR Bebie/Stäheli.Tore: 2. Altwegg (Königshofer) 0:1. 5. Beerli (Sedin) 0:2. 6. Patrick Bamert (Ruoss) 1:2. 21. Buser (Roger Züger) 2:2. 35. van Welie (Forrer) 3:2. 51. Altwegg (Oilinki) 3:3. 51. Buser (Marcel Züger) 4:3. 53. Marcel Züger 5:3. 55. Oilinki (Altwegg) 5:4.Bemerkungen: Red Devils ohne Schellenberg und Jonas Wildhaber (beide Verletzt), Kizkin (überzählig), Keller (gesperrt) und Vogt (abwesend). – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Red Devils. 1mal 2 Minuten gegen Thurgau.Red Devils: Mäder; Marty, Rüttimann; Ruoss, Brunner; Roger Züger, Buser, Marcel Züger; Patrick Bamert, Forrer, van Welie; Schnyder, Raphael Bamert, Romer; Friedlos, Eggler, Jost, Fleischmann (ET).Thurgau: Thoma; Meyer, Stäheli, Ausderau, Schadegg, Sedin, Beerli, Hehli, Königshofer, Rubi, Imlauer, Luca Altwegg, Aerni, Wattinger, Scherrer, Ullmann, Oilinki, Altwegg, Biesciani, Schweizer, Yanick Altwegg (ET)