Überraschung: Devils-Frauen sind Cupsieger

Verkehrte Welt: Devils zeigen Gossau den Cupsieger

Das Frauenteam der Red Devils spielte sich am Samstag in der Sporthalle Wankdorf in Bern zum Cupsieg und zum grössten Erfolg in der Frauenunihockeygeschichte der Teufel. Dabei rangen die Schwyzerinnen im Final den Favoriten aus Gossau mit 8:5 nieder.

Wer hätte damit gerechnet? Lautet die rhetorische Frage nach der Sirene am diesjährigen Unihockey Cupfinal im Berner Wankdorf. In einem spannenden Final zwischen den Kleinfeldmannschaften Red Devils March-Höfe Altendorf und Gossau ZH behielten die Schwyzerinnen die Oberhand und gewannen mit 8:5 verdient. Denn es waren die Teufelinnen, die über 60 Minuten das bessere Team waren als der Serien-Schweizer-Meister und mehrmalige Cupsieger Gossau. Und um die eingangs rhetorische Frage zu beantworten: Niemand hätte wohl damit gerechnet – ausser das Team selbst. Denn die Vorzeichen standen für die Frauen der Red Devils nun wirklich nicht gut. In der Meisterschaft verlor man nie; ausser – und erst noch zweimal – gegen Gossau. Aber die letzte Meisterschaftsrunde vor zwei Wochen, in der die Devils in der Tabelle im letzten Moment an Gossau vorbeigezogen waren und den erstmaligen Qualifikationssieg feierten, schien die Teufelinnen zu beflügeln.

Mit einem Blitzstart den Weg zum Sieg geebnet

Spätestens nach der neunten Spielminute und dem Tor von Jacqueline Theiler zum 3:0 wurde den Zürcherinnen wohl klar, dass die Schwyzer nicht – wie vor zwei Jahren – für die Silbermedaille nach Bern gereist waren. Denn das Team von Mischa Kaufmann und Pascal Müller spielte hoch konzentriert und mit viel Selbstvertrauen. Nicht zuletzt diese Eigenschaften hatten dazu geführt, dass die Teufelinnen in der vierten Minute dank einem Doppelschlag von Melanie Erzinger und Andrea Ziltener 2:0 in Führung gingen.

Die am Ende zur Best-Player-gewählten Desirée Holdener sagte nach der Partie im Interview mit Swiss Unihockey, dass «es mit drei schnellen Toren einfach war, in die Partie zu kommen – vor allem gegen Gossau. Wenn die Zürcherinnen geführt hätten, wäre es schwierig geworden.» Mühe, die Führung zu behaupten, hatten die Devils dennoch: Die Zürcherinnen netzten noch vor der ersten Pause zum 2:3-Anschlusstreffer ein.

Postwendend die Antwort geliefert

Und obwohl sich Gossau zurück in die Partie gekämpft hatte, zogen die Devils bis zur 37. Minute auf 6:2 davon. Zweimal Sabrina Gmür und erneut Ziltener sorgten für die Vorentscheidung. Dass die Favoritinnen resultatsmässig nicht mehr nachziehen konnten, hatte weitgehend mit einer Frau zu tun: Yvonne Kompein. Die 40-jährige Torhüterin der Devils spielte in den entscheidenden Momenten gross auf und stand am Ursprung des Erfolgs. Allerdings beanspruchte Kompein ihr Glück bis aufs äusserste, rettete sie über die gesamte Partie gleich viermal der Pfosten.

Und auch wenn die Märchler Torhüterin zwei Minuten vor Schluss noch den vierten und fünften Gegentreffer hinnehmen musste, war der Mist zu diesem Zeitpunkt bereits geführt. Holdeners Doppelpack zum 8:3 ein paar Minuten zuvor sorgte für die definitive Entscheidung. Für Holdener und ihr Team war die Überraschung jedoch nur halb so gross: «Seit Wochen ist die Stimmung gut und wir hatten von Beginn an ein gutes Gefühl. Trotz zwei Niederlagen in der Meisterschaft wussten wir: ‹Dieser Match ist uns,den holen wir.›» Gesagt, getan.

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