Die Mitbewerber düpiert

Das Devils-Kleinfeldteam absolvierte am Sonntag die zweite Meisterschaftsrunde und deklassierte seine Gegner ohne Diskussion – fast ohne.

Die alte Devils Garde liess sich am Sonntag die Butter nicht vom Brot nehmen – auch am Mittagsbrunch nicht, der von Altmeister Florin Fagagnini gesponsort worden war. Zuvor hatten sich die Roten Teufel zu einem 15:4-Sieg gegen das bis dahin ungeschlagenen Wetzikon gespielt. Doch so klar wie das Resultat ist, war die Partie keineswegs – zumindest nicht bis zur Pause. Es war nicht zu übersehen, dass die Märchler sichtlich Mühe hatte, bereits um 10.50 Uhr hellwach auf dem Spielfeld zu stehen, auch wenn Pirmin Bisig nur zwei Sekunden nach Anpfiff bereits zur Führung traf. Aber auch die kurze Zeit später erzielte 2:0-Führung konnte die Devils nicht in Sicherheit bringen: Wetzikon nutzte zwei blitzschnell vorgetragene Konter zum Ausgleich. Den Red Devils wehte ein eisiger Wind entgegen. Nur mit Müh und Not konnten die Gäste noch zwei weitere Tore schiessen und mit einer 4:2-Führung in die Pause. Doch das war zu wenig.

Der Team-Verantwortliche liess es sich während des Spielunterbruchs nicht nehmen, seine Spieler in unmissverständlichen Tönen wachzurütteln. Die Spieler aber waren verunsichert, aufgewühlt und ängstlich. Grund: Die Devils wurden ausspioniert! Auf der Tribüne stand eine auf dem Stativ herrenlose Kamera, die das Spiel der Devils filmte, und dem unaufspürbaren Besitzer die nackten Fakten des Devils-Spielsystems liefern wird. Doch auf dieses Spielen liessen sich die Devils-Verantwortlichen nicht ein. „Der Trainer sagte uns in der Pause, dass wir die Kamera ausblenden, uns nur auf das Spiel fokussieren sollen. Und dass wir jetzt einfach spielen müssen, wie es gerade passt“, sagte ein Spieler, der lieber anonym bleiben möchte. Dass die Devils ihr Spielsystem über den Haufen geworfen haben, zahlte sich aus – nicht nur weil der digital bewaffnete, unbekannte Gegner lange brauchen dürfte, um das „Devils-Spielsystem“ zu knacken, sonder auch auf der Anzeigetafel. Die Roten Teufel schossen Tor um Tor und feierten einen klaren Sieg (15:4) – und das ohne erkennbares System.

Nicht zum Spassen aufgelegt

Nach dem erwähnten ausgiebigen Sonntagsbrunch war es wichtig, sich schnellstmöglichst für das zweite Spiel zu fokussieren. In diesem stand Pfannenstiel-Egg gegenüber. Und auch wenn die Zürcher noch keinen Saisonsieg feiern konnten, durfte der Gegner nicht unterschätzt werden. Aber die Teufel machten eben diesen Fehler. Anstatt am eigenen Spiel festzuhalten und den Gameplan durchzuziehen, liessen sich die Devils immer wieder auf das Katz-und-Maus-Spiel ein: Dreimal führten die Märchler, dreimal glich Pfannenstiel wieder aus. Und auch der 7:3-Vorsprung zur Pause war ein gefährlicher – versuchte der Gastgeber mit gefährlichen Weitschüssen immer wieder zur Aufholjagd anzusetzen, wenn auch ohne Erfolg. Doch nach der Pause war fertig lustig: Die nominelle zweite Devils Linie nahm die Zügel in die Hand und schoss innert kürzester Zeit vier Tore. Bis Spielende sollten weitere elf folgen und der 22:3-Sieg Tatsache werden.

Besonders positiv in Szene setzten konnte sich an diesem Spieltag Torhüter Andreas Oberholzer, der sich mit Patrick Züger in beiden Spielen abwechselte und gegen Pfannenstiel-Egg gar unbezwungen blieb. Aber auch Züger zeigte nach langer Zeit ohne Ernstkampf eine solide Leistung. Defensiv schaffte die Equipe die Vorgabe des Trainers, nicht mehr als vier Tore pro Spiel zu kassieren. Dies war äusserst wichtig, hatte die Devils-Defensive beim Saisonauftakt doch gleich mehrmals gepatzt. Aufgrund der stark gespielten Runde erteilte der Trainer seiner Mannschaft nun für eine Woche trainingsfrei. „Die Köpfe sollen gelüftet werden. Wir hatten eine mental sehr Kräfte-raubende Runde, nun ist es wichtig, dass wir uns erholen“, sagt der Coach, der seinen Schützlingen lediglich dreimal 60 Minuten individuelles Kraft- und Konditionstraining in der trainingsfreien Woche vorgeschrieben hat. Denn bei der Heimrunde am 23. Oktober (Weid, Pfäffikon) wollen die Devils nur eines: In absoluter Hochform sein.

Hier gehts zur Tabelle und Skorerliste.

Wetzikon – Red Devils 4:15 (2:4)

Kirchwies, Egg. 41 Zuschauer. SR: Patric Wiget.

Tore: 1:0 Bisig, 2:0 Roger Züger (Rüttimann), 2:1 Wetzikon, 2:2 Wetzikon, 3:2 Bisig (Rüttimann), 4:2 Bisig, 5:2 Bisig (Bruhin), 6:2 Rüttimann (Roger Züger), 6:3 Wetzikon, 7:3 Bisig, 8:3 Roger Züger (Schwyter), 9:3 Roger Züger (Schwyter), 10:3 Roger Züger (Schwyter), 10:4 Wetzikon, 11:4 Roger Züger (Schwyter), 12:4 Fagagnini (Bruhin), 13:4 Roger Züger (Schwyter), 14:4 Schwyter (Roger Züger), 15:4 Bisig (Fagagnini).

Pfannenstiel-Egg – Red Devils 3:22 (3:7)

Kirchwies, Egg. 35 Zuschauer. SR: Stefan Waldvogel.

Tore: 1:0 Schwyter (Rüttimann), 1:1 Pfanni, 2:1 Fagagnini, 2:2 Pfanni, 3:2 Bruhin, 3:3 Pfanni, 4:3 Bisig, 5:3 Fagagnini (Bisig), 6:3 Roger Züger (Schwyter), 7:3 Rüttimann (Schwyter), 8:3 Roger Züger (Schwyzer), 9:3 Roger Züger (Schwyzer), 10:3 Roger Züger (Schwyter), 11:3 Roger Züger (Rüttimann), 12:3 Fagagnini (Bruhin), 13:3 Schwyter (Rüttimann), 14:3 Bisig (Fagagnini), 15:3 Fagagnini (Bisig), 16:3 Rüttimann (Schwyter) 17:3 Roger Züger (Schwyter), 18:3 Bisig, 19:3 Bisig (Fagagnini), 20:3 Schwyter, 21:3 Fagagnini, 22:3 Roger Züger (Schwyter)

Red Devils: Oberholzer/Patrick Züger; Bisig, Fagagnini, Bruhin; Schwyter, Rüttimann, Roger Züger

Bemerkungen: Red Devils ohne Kizkin und Locher (nicht im Aufgebot), Bissig, Ermanni (Individualtraining) und Marcel Züger (Trainingslager in Magglingen).