Simon Brechbühlers Schaffen bei den Red Devils geht weit über das Amt des Trainers der ersten Mannschaft hinaus. Er hat viele Ideen, wie sich der Verein weiterentwickeln könnte. Im Vordergrund steht nun aber die Qualifikation für die Play-offs.
von Andreas Züger, Sportredaktor March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
Dort, wo wir jetzt stehen, hätte ich es gerne bereits zum Saisonstart gehabt»,sagt Simon Brechbühler (30). Heisst: Mit Assistenztrainer, mit Physiotherapeut, mit ausländischen Spielern. Über all dies verfügte der Trainer der Red Devils zu Saisonbeginn noch nicht. «Das widerspiegelte sich in den Resultaten», so Brechbühler weiter. Immerhin traf Brechbühler bei seinem Amtsantritt auf eine «begeisterungsfähige, gut funktionierende » Mannschaft. «Ich wusste aber, dass es nicht einfach wird, weil viele gestandene Spieler ihren Rücktritt erklärten.»
Einfach keine Zeit
Vor seinem Engagement kannte Brechbühler zwar den Verein Red Devils vom Namen her, kaum aber die Mannschaft. Er musste die verschiedenen Spielertypen erst kennenlernen, bevor er seine Vorstellung von Unihockey umsetzen konnte. «Ich will, dass meine Mannschaft aktiv spielt, und auch dominant auftreten kann. Und ich versuche, auf die verschiedenen Spielertypen einzugehen. In der Defensive kann man einem Team eher noch ein System aufdrücken,in der Offensive aber geht das nicht. Bei mir spielen die Sturmlinien unterschiedliche Systeme.» Dies alles brauchte Zeit. Zeit, die Brechbühler nur bedingt vorfand. Die Devils trainieren als fast einzige Mannschaft der Liga nur zweimal komplett. Für Brechbühler ist klar: «Auf Dauer kann man in der NLB mit zwei Trainingseinheiten nicht bestehen.» Dies wurde ihm in der aktuellen Saison mehrfach vor Augen geführt. «Powerplay, Boxplay, sechs gegen fünf,fünf gegen sechs,Freischläge…Wir haben einfach nicht die Zeit, alles zu trainieren. Dabei sind genau solche Situationen entscheidend.»
Langfristig in der NLB
Mehr trainieren.Dies strebt Brechbühler nicht nur mit der ersten Mannschaft, sondern mit dem ganzen Verein an. Allgemein will er mithelfen, Strukturen zu installieren, um den Verein auch langfristig in der Nationalliga etablieren zu können. «Die Red Devils sind so, wie ich mir einen Verein wünsche. Es ist familiär, und neben dem Leistungssport hat auch der Breitensport einen wichtigen Stellenwert. Bei anderen Vereinen müsste man die Frage nach einem funktionierenden Vorstand oder gesunden Finanzen stellen. Hier nicht. Der Verein ist gut aufgestellt», so Brechbühler. «Aber er ist extrem stark gewachsen. Es ist eine Herausforderung, damit Schritt halten zu können.» Gute Ideen entwickeln sich, so Brechbühler weiter, stets im Kollektiv. Und er sei froh, dass er bei den Red Devils auf die Bereitschaft gestossen sei, etwas zu bewegen, sagt der Jugend-Sozialarbeiter.
15 Punkte aus sieben Spielen
Ein klares Signal zur Bereitschaft erhielt Brechbühler vom Vorstand, als dieser grünes Licht gab, um zwei finnische Stürmer zu verpflichten. Jarkko Aahavariu und ab Januar auch Visa Rikala sollen die Red Devils in die Play-offs führen. Der Plan ist, die beiden Skandinavier in derselben Sturmlinie spielen zu lassen. «Wir wollen zwei absolute Toplinien; mit ihnen ist dies möglich.» Erstmals hat Brechbühler seinem Team eine klare Vorgabe erteilt. «Vor der Saison formulierten wir keine konkreten Ziele.Nun wollen wir aber in den restlichen sieben Spielen 15 Punkte holen.» Das Gros dieser Spiele haben die Altendörfler gegen direkte Konkurrenten zu bestreiten.