Am bisher wichtigsten Wochenende der NLB-Saison gelang den Red Devils wenig. Sie kassierten gegen zwei Tabellennachbarn zwei unnötige Heimniederlagen.
von Andreas Züger, Sportredaktor March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
Es wäre mehr dringelegen», sagte der enttäuschte Roman Schnyder gestern nach der Partie gegen Langenthal-Aarwangen. Damit sprach der Captain der Red Devils nicht nur die 6:10-Heimpleite gegen die Berner, sondern auch die 6:7-Niederlage gegen Ticino Unihockey vom Samstag an. Vor allem das Spiel vom Samstag gegen die Tessiner hätten die Red Devils nie aus den Händen geben dürfen. Im ersten Drittel gewährten die Roten Teufel den Gästen aus der Südschweiz kaum Chancen zu, sie selber trafen vierfach. Und nachdem Topskorer Patrick Bamert im zweiten Abschnitt auf 5:0 beziehungsweise 6:2 erhöht hatte, schien die Vorentscheidung gefallen. Doch wer nun einen Kantersieg der Einheimischen erwartete, wurde enttäuscht. Undiszipliniertheiten und Fehler der Altendörfler liessen die Tessiner im letzten Drittel nochmals aufrücken. Das «Momentum» kehrte in dieser Phase gänzlich. Nun waren es die Tessiner, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Innert zwei Minuten machte Ticino aus dem 4:6 ein 6:6, und in der Verlängerung schoss Alessandro Tomatis den Siegtreffer.
«Vier Tore Vorsprung bedeuten wenig»Dass sich die Roten Teufel nach zwei souverän gespielten Dritteln und einer Viertore-Führung auf der sicheren Seite wähnten, verneint Schnyder. «Das war definitiv nicht so. Vier Tore bedeuten im Unihockey wenig. Ein Tor, und es ist wieder alles offen. Vor allem, wenn dieser Anschlusstreffer früh fällt. Dann kann man den Schwung ausnützen, sich in einen Flow spielen und hat womöglich auch noch das Glück auf seiner Seite. Genau so erging es Ticino am Samstag», so Schnyder. Man habe in dieser Saison selber schon erlebt, wie rasch eine hohe Führung aufgeholt oder aus den Händen gegeben werden kann, sagt Schnyder weiter.
Am Samstag verspielten die Red Devils also einen komfortablen Vorsprung, gestern gegen Langenthal-Aarwangen rannten sie stets vergeblich einem Rückstand nach. Schnyder sieht bei den beiden Partien trotzdem eine Parallele. «Wir haben uns das Leben in beiden Partien mit vielen Strafen selber schwer gemacht. Es waren zwei unnötige Niederlagen.» In der Tat: Am Samstag konnte Ticino auf 5:6 verkürzen, als zwei Teufel – einer davon wegen Reklamierens – auf der Strafbank sassen. Und gestern Abend liess «ULA» keine Überzahlmöglichkeit ungenutzt. Aus fünf kleinen Bankstrafen der Red Devils resultierten fünf Überzahltore der Gäste. Dabei profitierten die Red Devils selber von einer Fünf-Minuten-Strafe des Gegners und verkürzten dabei auf 3:5. Vier Tore der Gäste in den ersten acht Minuten des Schlussabschnitts bedeuteten aber die Vorentscheidung. «Es war nicht unser bestes Spiel. Der Gegner war beim Spiel Fünf gegen Fünf besser und extrem effizient in Überzahl. Dazu standen sie Defensiv sehr gut, störten unsere Auslösungen konsequent und konterten uns mehrfach aus. Sie haben das gut gespielt», beurteilt Schnyder die Leistung des Gegners.
Schlüsselspiel gegen Gordola«Abhacken, vorwärts schauen», heisst nun Schnyders simple Devise für die verbleibenden zwei Spiele. In zwei Wochen kommt es zum Duell beim souveränen Leader Zug (Schnyder: «vielleicht können wir da einen Punkt holen») und dann zum Schlüsselspiel gegen Gordola zum Abschluss der Qualifikation.
Hier gehts zu den Fotos vom Wochenende.
Red Devils – Ticino 6:7 n.V. (4:0, 2:2, 0:4, 0:1)MZH Altendorf, 200 Zuschauer. – SR: Thomas Baumgartner, Thomas KläsiTore: 6. Aavaharju (Rikala) 1:0. 7. van Welie (Aavaharju) 2:0. 11. van Welie (Aavaharju) 3:0. 15. van Welie (Rikala) 4:0. 24. Patrick Bamert (Gwerder) 5:0. 27. Boggia (Biffi) 5:1. 31. Karlsson (Monighetti) 5:2. 36. Patrick Bamert (Gwerder) 6:2. 51. Vapaniemi (Karlsson) 6:3. 55. Vapaniemi (Luraschi) 6:4. 57. Vapaniemi (Karlsson) 6:5. 57. Tomatis (Karlsson) 6:6. 64. Tomatis (Villat) 6:7.Red Devils: Mäder; Schmid, Ruoss, Keller, Heyne, Marty, Jonas Wildhaber; Aavaharju, Rikala, van Welie; Forrer, Patrick Bamert, Gwerder; Schnyder, Lukas Wildhaber, Moser; Rink, Romer; Fleischmann (ET).Ticino: Beffa; Villat, Boggia, Bertocchi, Pini, Gazzaniga,; Luraschi, Tomatis, Egloff, Karlsson, Biffi, Isabella, Nadir Monighetti, Vapaniemi, Crivelli, Lazzeri, Demis Monighetti; Pitozzi (ET). Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Red Devils; 5-mal 2 Minuten gegen Ticino Unihockey.Red Devils – Langenthal-A. 6:10 (1:2, 2:3, 3:5)Altendorf, 150 Zuschauer. – SR: Cyrille Schaffter, Steven PreisigTore: 9. Gygax (Schärli) 0:1. 17. van Welie (Patrick Bamert) 1:1. 20. Eggerschwiler (Schneeberger) 1:2. 23. Meier 1:3. 29. Ingold (Schneeberger) 1:4. 36. Mühlethaler (Schneeberger) 1:5. 38. Aavaharju 2:5. 39. Forrer (Patrick Bamert) 3:5. 44. Schneeberger (Eggerschwiler) 3:6. 45. Eggerschwiler (Mühlethaler) 3:7. 46. Aavaharju 4:7. 46. Lang (Schärli) 4:8. 48. Schneeberger 4:9. 51. Lang (Mühlethaler) 4:10. 55. Rikala 5:10. 55. Aavaharju (Rikala) 6:10. Red Devils: Mäder; Schmid, Ruoss, Keller, Heyne, Marty, Jonas Wildhaber; Aavaharju, Rikala, van Welie; Forrer, Patrick Bamert, Gwerder; Schnyder, Lukas Wildhaber, Moser; Rink, Romer; Fleischmann (ET).Langenthal-Aarwangen: Niklaus; Althaus, Meier, Lüthi, Salm, Chrapek; Gygax, Schärli, Wolf, Lang, Ingold, Grütter, Roth, Gloor, Mühlethaler, Eggerschwiler; Schönbucher (ET). Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Red Devils; 3-mal 2 Minuten plus 1-mal 5 Minuten gegen Langenthal-Aarwangen.