Für die NLB-Unihockeyaner der Red Devils waren die Play-offs kurz und intensiv. Letzte Woche kam das Aus im Viertelfinal. Die Saison betitelt Präsident Philipp Keller dennoch als erfolgreich.
Aus. Ende. Vorbei. Am vergangenen Donnerstag musste sich die NLB-Equipe der Red Devils zum dritten Mal in Serie Floorball Thurgau geschlagen geben. Damit ist der Mist in der Best-of-five-Viertelfinalserie geführt. Thurgau, das den Sprung in die höchste Spielklasse anstrebt, zieht in die Halbfinals ein, für die Devils ist die Saison zu Ende. So klar, wie die Serie ausging (3:0), war sie aber keineswegs – auch am vergangenen Donnerstag nicht. Klar ist aber, dass sich die Roten Teufel selbst an der Nase nehmen müssen. Denn gegen die Nordostschweizer wäre definitiv mehr dringelegen.
Auch wenn nicht optimal in Spiel drei gestartet (0:2-Rückstand nach fünf Minuten), steigerten sich die Schwyzer bis zur ersten Pause und konnten auf 2:3 verkürzen. Was im zweiten Spielabschnitt passierte, bleibt jedoch unbegreiflich. Die Gäste standen plötzlich höher und störten die Platzherren früh im Spielaufbau – mit fatalen folgen. Es entwickelte sich ein hin und her, ein Tischtennis-Unihockey, dass keines der beiden Teams zu kontrollieren vermochte, Thurgau aber eiskalt ausnutzte. Innert zwölf (!) Minuten zog der Favorit mit sechs Toren auf 9:2 davon. Noch in der Rückrunde hatten die Märchler gegen denselben Gegner einen 0:4-Rückstand in eine 5:4-Führung verwandelt. Das schien nun, mit einem 7-Tore-Rückstand, schlicht unmöglich. Was aber im letzten Spielabschnitt zuerst nach Resultatskosmetik aussah, entwickelte sich zu einer Aufholjagd bis zur letzten Sekunde. Das Spiel hatte – nachdem Thurgau einen Gang runter geschaltet hatte – komplett gedreht; und die Devils mit der Nichts-mehr-zu-verlieren-Mentalität erzielten Tor um Tor. Der 10:11-Anschlusstreffer 13 Sekunden vor Schluss kam aber zu spät, das Aus der Devils nach drei Niederlagen (6:7 n. V., 8:12 und 10:11) abrupt.
«Das geht nicht spurlos an einem vorbei»Auch wenn der Frust und die Enttäuschung der Devils-Spieler nicht zu übersehen waren, kann das Team auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken, sagt Präsident Philipp Keller: «Wären uns vor sechs Monaten die Viertel-finals angeboten worden, ich hätte sofort eingeschlagen.» Denn es sei nicht zu vergessen, dass man grossen Aderlass mit Führungsspieler und im Staff gehabt habe. «Ein neuer Coach, neun neue Spieler und zwei Ausländer im Verlauf der Saison – das geht nicht spurlos an einem Team vorbei», so Keller. Aber man habe es geschafft, die Liga zu halten und konnte erst noch Play-offs spielen.Für die Roten Teufel waren es die vierten NLB-Play-offs in der Vereinsgeschichte. Zweimal standen die Schwyzer im Halbfinal (2011 und 2012), vergangene Saison bedeutete das Viertelfinal ebenfalls Endstation. Die abgelaufene Spielzeit ist mit jener zuvor aber nicht zu vergleichen. Sie stand im Zeichen des Umbruchs. Die dritte Devils-Generation hat übernommen und sich auf nationalem Unihockey-Parkett behaupten können. Viel dazu beigetragen hat Stürmer Patrick Bamert, der mit seiner überragender Skorerqualität über 50 Punkte sammelte und als fünftbester Schweizer Skorer in der Bestenliste steht. Aber auch seine einheimischen Teamkollegen Silas Forrer, Daan van Welie oder Mike Schmid sind zu NLB-Spielern gereift und haben eines von vielen Puzzleteilen hinzugefügt.
«Müssen stabiler werden»Aber auch wenn die Spielzeit als Erfolg gewertet wird, sieht Keller Verbesserungspotenzial: «Defensiv müssen wir stabiler werden.» Zu viele Tore habe man bekommen, zu vielen unnötigen Rückständen sei man nachgerannt. «Und in den entscheidenden Phasen müssen wir taktisch cleverer agieren. Die Spiele gegen Thurgau haben das klar aufgezeigt», bilanziert Keller. Vorerst zähle jetzt aber die Personalplanung für die neue Saison. Simon Brechbühler bleibe der Trainer, wie ein Grossteil der Spieler weiterhin für die Devils auflaufen werde. «Ein paar Fragezeichen haben wir aber noch; auch mit den zwei Ausländern, deren Verträge im April auslaufen werden.» Ob die Zusammenarbeit weitergeführt werde, entscheiden die Gespräche in den nächsten Tagen und Wochen. «Fix ist noch nichts.»