Drei treffsichere Stürmer verliessen die Red Devils im Frühling. Dennoch ist Captain Roman Schnyder überzeugt, dass die diesjährige Ausgabe des B-Ligisten nicht schwächer ist als jene aus dem Vorjahr. «Das Kader ist gleich stark.»
von Andreas Züger, Sportredaktor March-Anzeiger und Höfner Volksblatt
Es war ein Geduldsspiel in der letzten Saison. Bis zur allerletzten der 22 Runden in der NLB-Qualifikation mussten die Roten Teufel um die Play-off-Teilnahme bangen. Auch wenn es rein hypothetisch ist, liegt man wohl nicht komplett daneben, wenn man sagt, dass es die Märchler vor allem deshalb in die Play-offs schafften, weil Jarkko Aahavarju und Visa Rikala im Verlauf der Saison zur Mannschaft stiessen. Die finnischen Stürmer brachten enorme Qualität ins Team. Qualität, die nach den Rücktritten eines halben Dutzends langjähriger Leistungsträger vor der letztjährigen Saison gefehlt hatte.
Kader ist nicht schwächerDie beiden Finnen sind weg. Die Vereinsführung konnte mit den Nordländern keine Einigung über ein weiteres Engagement erzielen. Rikala zog es zurück in die Heimat, Aavaharju spielt fortan für die Jona-Uznach Flames in der 1. Liga. Und mit Silas Forrer, der aufgrund seines Studiums nach Basel zog und deshalb nicht mehr für die Devils aufläuft, sind es sogar drei regelmässige Skorer, die den Devils fehlen. Für Roman Schnyder, in der zweiten Saison Captain der Mannschaft, kein Grund, Schwarz zu malen. «Unser Kader ist nicht schwächer als in der letzten Saison», so der Lachner. Er untermauert seine Worte mit einem konkreten Beispiel. «Marco Ramseyer, der von den GC-Junioren zu uns stiess, ist bestimmt ein guter Ersatz für Forrer. Er ist in der Vorbereitung sehr positiv aufgefallen und skorte regelmässig.» Doch Schnyder bestreitet nicht, dass die Red Devils etwas an offensiver Schlagkraft eingebüsst haben. «In der Defensive sind wir dafür eher stärker als noch in der letzten Saison. Micha Lopez, der ein Comeback gibt, bringt beispielsweise viel Stabilität in die Abwehrreihen.» Schnyders simple Schlussfolgerung lautet: In der Offensive etwas schwächer plus in der Defensive etwas stärker ergibt ein gleich starkes Kader.
Liga ist zusammengerückt«Zuversichtlich» sei er, dass es seiner Mannschaft erneut gelingt, in die Play-offs vorzustossen. Auch «weil das Niveau in der Nationalliga B eher etwas abgenommen» habe. Dies, weil sich mit Zug United der grosse Überflieger der vergangenen Saison in die Nationalliga A verabschiedet hat. Absteiger Grünenmatt kommt aus dem Bernbiet. «Dort gibt es viele starke Unihockey-Clubs, und so verteilen sich die besten Spieler in dieser Region.» Er schätzt Grünenmatt nicht als Topteam ein. «Die Liga ist nun mehr zusammengerückt», glaubt Schnyder.
Gegen internationale TopteamsIn der Vorbereitung setzten die Red Devils heuer auf unkonventionelle Methoden. Die Mannschaft reiste an ein Turnier nach Deutschland. «Es war sehr spannend und interessant, gegen ausländische Top-Teams zu spielen. Sie spielen andere Systeme.» Wichtigste Erkenntnis aus dem Turnier in Wernigerode (De): «Wir liefen oft, zu oft in Konter.» In der Vorbereitung legten die Devils zudem viel Wert darauf, flexibler zu werden. «Unser Trainer Simon Brechbühler arbeitete mit uns an neuen Spielzügen und verschiedenen Systemen. Wir wollen anpassungsfähig sein, uns aber dennoch nicht ständig dem Gegner anpassen, sondern unsere Spielidee durchziehen.» Nichts geändert habe sich in seiner Rolle als Captain. «Es ist nach wie vor eine Ehre. Ich bin aber nicht der einzige Wortführer in der Mannschaft.Los geht die Saison morgen Samstag auswärts bei Davos-Klosters. Am Sonntag folgt der Sechzehntelfinal im Cup gegen Thurgau. Just gegen Thurgau, das die Red Devils im Frühling in den Play-off-Viertelfinals mit drei knappen Siegen 3:0 ausschaltete. «Wir haben also noch eine Rechnung offen», sagt Schnyder. «Wir spielen in Buttikon auf Parkett. Wir trainieren einmal in der Woche dort. Das könnte uns entgegenkommen. Aber Thurgau ist ein Topteam – wir sind Aussenseiter.»
Meisterschaft, 1. Runde: Davos-Klosters – Red DevilsSamstag, 19 Uhr, Sportzentrum Arkaden Davos
Cup, 1/16-Final: Red Devils – ThurgauSonntag, 17.30 Uhr, MPS Buttikon