«Die vielen Gegentore waren selbst verschuldet»

Die Red Devils verloren am Wochenende gegen NLB-Leader Basel 4:7 und gegen Fribourg 9:13. Für Neo-Trainer Marcel Züger ist klar: «Jeder Spieler muss sich an der eigenen Nase nehmen.»

So hatte sich das neue Trainergespann Marcel Züger und Franz Steinauer seinen Einstand sicher nicht vorgestellt. Die NLB-Equipe, die seit einer Woche unter ihren Fittichen ist, verlor am Wochenende gleich doppelt: am Samstag auswärts gegen Basel 4:7, gestern zu Hause gegen Fribourg 9:13. Die Devise der Neo-Trainer war klar: Weniger Tore erhalten. Denn die Roten Teufel kassierten vor dem vergangenen Wochenende durschnittlich sieben Tore pro Spiel – das sind mindestens drei zu viel, wenn man ein kontrolliertes Spiel gewinnen will. Nun kachelte es in zwei Partien gleich zwanzigmal im Devils-Kasten. «Das mag nach viel klingen – ist es auch – aber die Quote war zumindest gestern grösstenteils selbst verschuldet», sagte Marcel Züger unmittelbar nach Spielende. Züger sah sich gestern nach 17 Minuten gezwungen, sein Time-out zu nehmen, weil seine Mannschaft bereits 2:5 im Hintertreffen lag. «Vier dieser Tore waren Geschenke, individuelle Fehler, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. Zumindest nicht in diesem Ausmass», sagt der 32-Jährige in einer Tonlage, die keine Ausrede zulässt.

«Systemwechsel hat keinen Einfluss»Unübersehbar war am Sonntag wie auch tags zuvor, dass Züger/Steinauer das Spielsystem umgestellt haben: Von einem W-System zurück zum 2:2:1, das die Ausserschwyzer in der jüngsten Vergangenheit so stark gemacht hatte. Die vielen Gegentreffer dem Systemwechsel zuzuschreiben, wäre aber vermessen. Das hält auch Züger unmissverständlich fest: «Gegen Basel haben wir gesehen, dass es funktioniert. Es ist grundsätzlich einfacher, als in W-Formation aufzulaufen, aber es braucht dennoch Zeit.» Viel offensichtlicher als der offensichtliche Systemwechsel war jedoch der Formstand der Devils-Spieler, der bei einem intensiven Wochenende nicht ausreicht. Denn gestern zog das physisch und spielerisch starke Fribourg auch nach dem Time-out sein Spiel durch, düpierte die Märchler phasenweise und zog bis zur zweiten Pause auf 10:4 davon – das Spiel war gelaufen. Daran änderte auch die Mini-Aufholjagd der Roten Teufel, die in der Schlussviertelstunde noch vier Tore erzielt hatten, nichts mehr.

Die zwei Niederlagen gegen Basel, der absolute Ligakrösus, und Fribourg (5. Rang), der starke Aufsteiger, sind eigentlich kein Weltuntergang. Das Problem: Die Devils verloren gegen die direkte Play-out-Konkurrenz Davos-Klosters und Grünenmatt. Will heissen, dass die budgetierten Punkte woanders wieder eingefahren werden müssen. Weil das bis jetzt noch nicht passiert ist, fehlen sieben und mehr Punkte für die Play-off-Ränge. In Basel einen Teilerfolg erzieltDass es bei den Märchlern aber auch anders geht, haben sie am Samstag in Basel eindrücklich gezeigt. 2:0 und 3:1 lagen die Gäste in Führung, zeigten sich von einer äusserst kaltblütigen Seite und liessen sich vom NLA-Aufstiegsaspiranten nicht einschüchtern. Bis zur 40. Minute konnte sich die Equipe gegen das Starensemble um den Schweizer Nationalspieler Patrick Mendelin im Rennen halten (4:3), auch wenn nur in extremis und mit Schwerstarbeit in der Defensive. Erst mit einem Doppelschlag konnte sich der Favorit absetzen und die Partie ins Trockene bringen. «Das war eine starke Mannschaftsleistung», sagt Züger, der aber umgehend sagt, dass es dafür dennoch keine Zähler gibt. «Punkte haben wir gestern verschenkt, weil sich zu viele Konzentrationsfehler eingeschlichen haben.» Neun Tore, und dennoch verloren: Fribourg nahm die vorweihnachtlichen Geschenke an und fügte den Red Devils die zwölfte Niederlage im 15. Meisterschaftsspiel zu.

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Red Devils – Fribourg 9:13 (2:5, 2:5, 5:3)Riedlandhalle. 220 Zuschauer. – SR: Meister/Rimensberger.Tore: 2. Hayoz (Streit) 0:1. 3. Gwerder (Schnyder) 1:1. 9. Streit (Basil Aerschmann) 1:2. 12. Streit 1:3. 12. van Welie (Ramseyer) 2:3. 16. Travanti (Kaeser) 2:4. 18. Müller (Basil Aerschmann) 2:5. 22. Müller (Basil Aerschmann) 2:6. 27. Müller (Kaeser) 2:7. 27. Roulin (Streit) 2:8. 36. Bisig (Romer) 3:8. 37. Zürcher (Weibel) 3:9. 39. Bamert (van Welie) 4:9. 39. Frischknecht (Elia Aerschmann) 4:10. 41. Streit (Travanti) 4:11. 46. Gwerder (Moser) 5:11. 47. Müller (Kaeser) 5:12. 49. van Welie (Ramseyer) 6:12. 51. Hayoz (Meyer) 6:13. 54. Moser 7:13. 58. Lopez (Schmid) 8:13. 59. Moser 9:13.Bemerkung: Red Devils ohne Heyn (überzählig), Marty (abwesend), Houra und Lukas Wildhaber (verletzt). – Comeback von Silas Forrer. – Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Red Devils. 2-mal 2 Minuten gegen Fribourg.Red Devils: Mäder (29. Fleischmann); Lopez, Schmid, Ruoss, Schellenberg, Berzel, Rink, van Welie, Moser, Bisig, Winteler, Romer, Schnyder, Eggler, Wildhaber Bamert, Laib, Forrer, Gwerder, Ramseyer. Fribourg: Krattinger; Weibel, Kunz, Basil Aerschmann, Meyer, Jungo, Köstinger, Staub, Barbey, Roulin, Travanti, Müller, Zufferey, Hayoz, Elia Aerschmann, Zürcher, Rolli, Käser, Frischknecht, Borbard, Streit; Stern (ET). Basel Regio – Red Devils 7:4 (2:3, 2:0, 3:1)Sandgruben. 197 Zuschauer. – SR: Brunner/Büschlen.Tore: 3. Schnyder (Bamert) 0:1. 3. van Welie 0:2. 15. Jolma (Dominic Mendelin) 1:2. 17. Ramseyer (van Welie) 1:3. 18. Schwob (Frutschi) 2:3. 21. Patrick Mendelin (Schaffter) 3:3. 29. Rudin (Sutter) 4:3. 46. Jolma (Patrick Mendelin) 5:3. 48. Patrick Mendelin (Dominic Mendelin) 6:3. 51. Marti (Eigentor) 6:4. 58. Frutschi (Krähenbühl) 7:4.Bemerkungen: Red Devils ohne Heyn (überzählig), Marty (abwesend), Houra und Lukas Wildhaber (verletzt). – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Basel Regio. 2-mal 2 Minuten gegen Red Devils. – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Basel Regio. 2-mal 2 Minuten gegen Red Devils.Basel Regio: Coray; Hasler, Schwob, Cedric Mendelin, Schmid, Niggli, Dominik Mendelin, Sutter, Krähenbühl, Marti, Rudin, Schaffter, Lantos, Patrick Mendelin, Jolma, Kasenurm, Blank, Frutschi, Weber. Red Devils: Mäder; Lopez, Schmid, Ruoss, Schellenberg, Berzel, Rink, van Welie, Moser, Bisig, Winteler, Romer, Schnyder, Eggler, Wildhaber, Bamert, Laib, Gwerder, Ramseyer.