Klare Rollenverteilung vor dem Cupfinal in Bern

Die Frauen der Red Devils stehen morgen Samstag im Cupfinal (Kleinfeld) Oekingen gegenüber. Die beiden Teams forderten sich die vergangenen Jahre in vielen Titelkämpfen.Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte. Denn morgen Samstag stehen die Kleinfeld-Unihockeyanerinnen der Red Devils zum dritten Mal seit 2014 im Final des Ligacups (Kleinfeld). Während die erste Finalteilnahme mit einer Kanterniederlage endete und mit dem Prädikat «Lehrblätz» abgehakt werden konnte, triumphierte dieselbe Equipe vor zwei Jahren zum ersten Mal und holte sich die Cup-Trophäe. Der neuerliche Finaleinzug grenzt an ein kleines Wunder, hatte doch ein knappes Dutzend der Stammspielerinnen vor Jahresfrist den Rücktritt verkündet. Lange war nicht klar, ob überhaupt noch ein Team in der höchsten Kleinfeldliga (1.) gestellt werden kann. Es konnte. Aber: «Wir hätten uns niemals eine derartige Saison erträumen lassen», sagt Pirmin Bisig, der das Team mit Manuel Lieberherr zu Beginn der laufenden Meisterschaft übernommen hatte.

Die Ziele bei weitem übertroffenEs wird nicht explizit gesagt, aber versteckt sich zwischen den Zeilen: Im Devils-Lager galt in der Meisterschaft der Nicht-Abstieg als Ziel. Und dieses wurde mit dem Play-off-Einzug der besten vier Teams am vergangenen Wochenende eindrücklich übertroffen. «Niemand konnte das erahnen. Aber es ist vor allem den Spielerinnen zu verdanken, die sich sehr schnell gefunden und als Team funktioniert haben», so Bisig. Im Final trifft die Equipe auf Oekingen.Oekingen. Ein Team, mit dem sich die Devils in den vergangenen Jahren immer wieder um die grossen Titel duellierten. Im Cupfinal 2014 behielten die Solothurnerinnen klar die Oberhand. Vor zwei Jahren revanchierten sich die Schwyzerinnen im Ligacup-Halbfinal und doppelten sogleich im Play-off-Final der Schweizer Meisterschaft nach. Vor Jahresfrist standen sich die Teams im Kampf um den Schweizer Meistertitel erneut gegenüber, wobei Oekingen die Finalissima in der Best-of-3-Serie 7:6 für sich entschied. Bisig und Lieberherr waren damals noch nicht dabei und kennen die Spielweise der Dominatorinnen des letzten Jahrzehnts noch nicht. «Da half nur Videostudium – und jene Spielerinnen in unserem Team, die bereits vor zwei Jahren im Final gestanden haben.» Diese können an einer Hand abgezählt werden: die beiden Torhüterinnen Anita Wirz und Yvonne Kompein, Désirée Holdener sowie Corina Wichert. Dies könnte in Bisigs Augen auch ein Vorteil sein, weil Oekingen noch nie gegen die «neuen» Devils gespielt hat. Aber die Ausgangslage vor dem neuerlichen Gipfeltreffen ist klar: Die Roten Teufel sind krasser Aussenseiter, das weiss auch Bisig. «Ein Sieg wäre für alle eine grosse Überraschung. Es ist nicht unmöglich, alles kann passieren. Aber unter dem Strich sind wir der klare Underdog, der die Sensation schaffen will.»Die vergangenen zwei, drei Wochen stand für das Trainergespann Bisig/Lieberherr Oekingen im Fokus. Ein Gameplan ist entstanden, der aber nicht markant vom Erfolgsrezept der aktuellen Saison abweichen wird. «Wir müssen versuchen, aus einer kompakten Defensive zu agieren. Wir wollen uns nicht in der eigenen Zone verschanzen, aber auch nicht ins offene Messer laufen», führt Bisig aus. Entscheidend seien auch die Specialteams: Powerplay, Boxplay oder das Spiel ohne Torhüter. Und Freistösse. «Denn Oekingen ist bekannt für seine ideenreichen und wirkungsvollen Freistossvarianten.»

«Eine gesunde Portion Nervosität»Die Vorfreude im Team sei riesig, die Anspannung auch. «Alle sind etwas nervös, aber es ist eine gesunde Nervosität. Und jene, die bereits einmal im Cupfinal gespielt haben, konnten dank ihrer Erfahrungen etwas Ruhe ins Team bringen.» Ruhe, die das Team braucht, wenn es sich morgen um 5 Uhr in Richtung Bern aufmacht. Die Partie ist auf 9.15 Uhr angesetzt, erwartet werden rund 1000 Zuschauer, bevor sich das Stadion im Verlauf des Tages bis auf den letzten Platz füllen wird. Denn im Anschluss trifft bei den Herren Cazis auf Kappelen (12.15 Uhr), bevor auf dem Grossfeld Rychenberg-Winterthur auf Chur (Frauen) und Wiler-Ersigen auf GC treffen (19.15 Uhr). Die Kleinfeldpartien werden live auf swissunihockey.tv übertragen, die Grossfeldpartien sind hingegen auf srf.ch/sport zu sehen.