"Es wird ein harter Brocken"

Philipp Keller, Präsident der Red Devils, ist nach wie vor «optimistisch», dass die erste Mannschaft in der Ligaqualifikation den NLB-Klassenerhalt schafft. Er weiss aber auch: «Gegner Limmattal ist ein harter Brocken.»

von Andreas Züger, Sportredaktor March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Während Präsident Philipp Keller (kleines Bild) über die aktuelle Situation der Red Devils Auskunft gibt, befindet er sich gerade auf dem Weg nach Olten. An die Versammlung der Nationalliga-Klubs. Ob er auch im nächsten Jahr eingeladen wird, ist unsicher. Denn die erste Herren-Mannschaft kämpft ab morgen in einer Best-of-5-Serie gegen den Abstieg. Limmattal heisst der Gegner. Im Vorfeld dieser Serie sprechen die Fakten für Limmattal. Die Devils sind am Saisonziel Play-offs weit vorbeigeschrammt. Sie haben nur sechs von 26 Saisonpartien gewinnen können und befinden sich in einer Negativspirale. Limmattal hingegen krönte sich überraschend zum Meister der 1.-Liga-Gruppe 2 und hat NLA-erfahrene Spieler im Kader. Das Team hat nicht damit gerechnet, um den NLB-Einzug zu spielen. Darf, muss aber nicht aufsteigen. Kann frei aufspielen – während die Devils mit dem Rücken zur Wand stehen. Aus Abstiegssorgen werden oft Hemmungen, aus Aufstiegschancen Euphorie. Keller, der bei der letzten Finalpartie Limmattals gegen Bülach vor Ort war, sagt: «Das ist ein harter Brocken.»Wie stehen die Chancen, dass die Devils B-Ligist bleiben? «50:50. Vielleicht 60:40.» Für die Devils? «Ja, für uns.» Was spricht denn in der aktuellen Situation für die Devils? «Das ist in der jetzigen Situation schwierig zu sagen.»

Ausländer waren kein ThemaKeller betont, dass er sich bewusst sei, wie schwierig die Aufgabe für die Mannschaft wird. «Aber ich bin optimistisch.» Er sagt, dass seit dem Trainerwechsel im Dezember ein Ruck durch die Mannschaft ging, «auch wenn sich dies nicht in den Resultaten widerspiegelt. Aber wir liessen uns nie abschlachten, haben Spiele oft nur knapp verloren. Wir können mithalten.» Er glaubt auch, dass das höhere Tempo, das in der NLB gespielt wird, den Devils gegen Limmattal entgegenkommen wird. Dazu verweist er auf die verlorene Play-out-Serie gegen Ticino. «Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft. Ein wichtiges Puzzlestück waren die Ausländer der Tessiner.» Ausländer, die die Devils zwar in der letzten, nicht aber in der aktuellen Saison im Kader hatten. «Es war für uns kein Thema. Kurzfristig mögen Zuzüge von Skandinaviern Sinn machen, langfristig erachten wir das aber als keine gute Idee», sagt der Präsident der Devils. Des Klubs, der seit jeher überwiegend auf Spieler aus March und Höfen setzt.

Leise Kritik an der MannschaftKeller fiel an «seiner» Mannschaft in der Serie gegen Ticino vor allem etwas negativ auf: «Ich müsste nachschauen, aber ich glaube, die Hälfte aller Tore kassierten wir in Unterzahl. Wir nahmen viel zu viele Strafen. Das ist eine Frage der Disziplin. Das darf so nicht vorkommen.» Keller appelliert damit an die Moral der Mannschaft, will sie aber nicht zusammenstauchen. «Wir spielen in der Nationalliga und wollen erfolgreich sein. Aber es ist immer noch ein Hobby. Alle Spieler arbeiten zu 100 Prozent. Da gehört es sich nicht, jemanden niederzumachen.» Was würde mit dem Verein im Fall eines Abstiegs passieren? «In der ersten Mannschaft würde es ein paar Abgänge geben. Wir müssten uns dann in der regional geprägten 1. Liga anders orientieren. Es wäre sehr schade. Unsere Pläne sind auf die NLB ausgelegt», sagt Keller. Aber er mag den roten Teufel nicht an die Wand malen. «Wir sind nicht bereit, jeden Preis dafür zu zahlen, in der NLB zu bleiben. Letztlich gehe es weiter, so oder so. Der Verein mit all den Junioren und Aktiven würde nicht auseinanderfallen.»