Geringe Ausbeute für die Teufel

Nachdem die Red Devils am Samstag in Davos eine unnötige Niederlage kassierten (5:6 n. V.), verkauften die Schwyzer tags darauf die eigene Haut gegen Spitzenclub Sarnen sehr teuer. Punkte gabs aber dennoch keine.

Es war ein turbulentes Wochenende für das Fanionteam der Red Devils, das nur einen Punkt von den beiden Auswärtspartien in Davos und Sarnen in die March entführen konnte. Ein schwacher Trost: Gegen Davos waren die Schwyzer zwei Drittel lang die klar bessere Mannschaft, liessen aber jegliche Kaltschnäuzigkeit vermissen. Und gegen Sarnen konnte die Mannschaft von Devils-Trainer Enrique Gomez lange mithalten, musste sich aber durch einen Treffer ins leere Tor geschlagen geben.

Eins hatten die beiden Spiele jedoch gemeinsam: Es gibt im Märchler Spiel nach wie vor einige schwache Minuten, die sich negativ auf das Resultat auswirken – was Stürmer Mathias Romer am späten Sonntagabend nicht verneinen konnte: «Wir spielen momentan ein sehr herzhaftes und attraktives Unihockey, müssen unser Spiel aber 60 Minuten abliefern können".

Verlorene zwei Punkte in Davos

Erneut erlebten die Red Devils gegen Davos einen Kaltstart und lagen nach einer Viertelstunde bereits 1:4 in Rücklage. Die Reaktion der Gäste blieb vorerst aus. Erst nach Wiederanpfiff wechselten die Kräfteverhältnisse. Das Spielgeschehen ging praktisch nur noch in die Richtung des Davoser Schlussmannes Hartmann; ein Devils-Offensivsturm, der sich Chance um Chance erspielte, jedoch Mal um Mal scheiterte, meist am eigenen Unvermögen oder am Gehäuse. Den längst fälligen Ausgleich zum 5:5 (51.) durch Thomas Hindermann sollte jedoch das letzte Märchler Tor bleiben.

Und dies trotz der doppelten Überzahl in den Schlussminuten zu Gunsten der Altendörfler. Nach einem Stockschlag und anschliessendem Reklamieren hatten die Gastgeber zwei Spieler auf der Strafbank – 15 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Aber weder in den Schlusssekunden noch in der Verlängerung konnten die Schwyzer Profit daraus schlagen. Es war Davos, das per Freistoss zum Sieg einnetzte.

Zu spät an den Sieg geglaubt

Die Aufgabe wurde am Sonntag auswärts gegen Sarnen keineswegs einfacher. Im Gegenteil. Dass die rund 220 Zuschauer bis zur ersten Pause aber kein Tor zu bejubeln hatten, war erstaunlich. Das änderte im zweiten Abschnitt jedoch schlagartig. Sarnen, das seine Feldüberlegenheit in Tore ummünzte, zog bis zur 45. Minute auf 5:1 davon. Ein zu klares Verdikt, setzten die Märchler doch immer wieder Nadelstiche und hatten ebenfalls gefährliche Torchancen zu verzeichnen. Allerdings war die Chancenauswertung – wie am Vorabend gegen Davos – mangelhaft.

Die Schlussviertelstunde war dann aber etwas vom Besten, was die Roten Teufel in dieser Saison aufs Feld brachten. Überzeugt und aufsässig spielten die Gäste auf, Sarnen wirkte überrascht. Teils waren schöne, herauskombinierte Tore zu sehen. Verantwortlich dafür war vor allem die zweite Linie um das Stürmertrio Van Welie, Bamert und Schnyder, das auf 4:5 verkürzen konnte (51). Auch nach dem Sonntagsschuss durch Abegg (4:6) blieben die Märchler dran und kamen bis auf ein Tor heran. Der Ausgleich lag Bamert gar noch auf dem Stock, Torhüter Amrein hatte aber etwas dagegen. Und Sarnen machte mit einem Empty-Netter alles klar (5:7). «Heute fehlte uns bis zum letzten Drittel vielleicht etwas der Glauben an den Sieg. Wir haben aber gesehen, dass wir auch mit den Topteams mithalten können – das sollte uns Mut für die nächsten Spiele geben», zieht Romer Bilanz.

Es ist augenfällig, dass die Schwyzer in den letzten Wochen einige Schritte vorwärts machen konnten. Was noch fehlt, sind die Erfolgserlebnisse. Die nächsten Partien gegen Fribourg und Pfannenstiel-Egg – beide hinter den Schwyzern klassiert – werden daher bereits wegweisend sein, wollen die Teufel noch ein Wort um die Play-off-Plätze mitreden.

Davos-Klosters – Red Devils 6:5 n. V. (4:1, 1:3, 0:1, 1:0)

Arkaden, Davos. 190 Zuschauer. – SR: Schuler/Sprecher.

Tore: 1. Rizzi (Joos) 1:0. 2. Giger 2:0. 5. van Welie (Bamert) 2:1. 6. Koskimies (Jäger) 3:1. 13. Rizzi (Marugg) 4:1. 29. Bamert (Vapaniemi) 4:2. 31. Bamert (van Welie) 4:3. 34. Giger (Koskimies) 5:3. 38. Winteler (Vapaniemi) 5:4. 51. Hindermann (Rink) 5:5. 66. Rizzi (Joos) 6:5.

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Davos-Klosters, 4-mal 2 Minuten gegen Red Devils.

Red Devils: Mäder; Bisig, Philipp Marty, Winteler, Rink, Hindermann; Berzel, Vapaniemi, Van Welie, Bamert, Schnyder; Ruoss, Engeli, Mertha, Eggler, Romer; Fleischmann, Fässler, Jonas Wildhaber, Dominik Marty, Studer

Davos: Hartmann, Holzknecht, Koskimies, Marugg, Dürr, Berchtold, Joos, Mathis, Laely, Rizzi, Jäger, Blanke, Hoffmann, Galey, Hartmann, Guidon, Giger

Bemerkungen: Red Devils ohne Rüger (Deutsche Nationalmannschaft), Meier (abwesend), Schmid (kein Aufgebot), Lukas Wildhaber, Schellenberg, de Ruiter und Einiö (alle verletzt).

Sarnen – Red Devils 7:5 (0:0, 4:1, 3:4)

Sarnen, 221 Zuschauer. – SR: Schüpbach/Studer.

Tore: 22. Schnyder (Bamert) 0:1. 26. Liikanen (Markström) 1:1. 26. Cornel von Wyl 2:1. 34. Roman Schöni (Liikanen) 3:1. 34. Bitterli (Abegg) 4:1. 45. Läubli (Berchtold) 5:1. 46. Bamert (Winteler) 5:2. 48. Vapaniemi (van Welie) 5:3. 51. Schnyder (van Welie) 5:4. 51. Abegg (Läubli) 6:4. 59. Winteler (Bamert) 6:5. 60. Durot 7:5.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Red Devils.

Red Devils: Mäder; Bisig, Philipp Marty, Meier, Rink, Hindermann; Winteler, Vapaniemi, Van Welie, Bamert, Schnyder; Ruoss, Berzel, Mertha, Eggler, Romer; Fleischmann, Engeli, Jonas Wildhaber, Dominik Marty,

Sarnen: Amrein, Britschgi, Bitterli, Ming, Dubacher, Läubli, Liikanen, Markström, Abegg, Basil von Wyl, Jonas von Wyl, Cornel von Wyl, Roman Schöni, Eronen, Höltschi, Berchtold, Marco Schöni, Durot, Boschung

Bemerkungen: Red Devils ohne Rüger (Deutsche Nationalmannschaft), Schmid (kein Aufgebot), Lukas Wildhaber, Schellenberg, de Ruiter und Einiö (alle verletzt).