Die Damen noch immer mitten im Playoffkampf

Beherzt kämpfte die zweifache Torschützin Fabienne Gyger und ihr Team um jeden Ball.
Beherzt kämpfte die zweifache Torschützin Fabienne Gyger und ihr Team um jeden Ball. Foto Rico Züger

Drei Punkte konnte das Damen 1 aus der vorletzten Runde in Davos einfahren und macht in der Tabelle einen Rang gut. Punktgleich mit piranha chur (Rang 4) gibt es in der letzten Runde am 5. Februar 2023 ein Seilziehen zwischen piranha, den Red Devils und Davos um den vierten Playoffplatz.

Unihockey, 1. Liga KF – Mit einem Sieg in der Direktbegegnung gegen piranha chur (das Hinspiel ging mit 4:2 an die Schwyzerinnen) hätten sich die Red Devils die beste Ausgangslage für den vierten Platz verschaffen können. Dass dies nicht einfach werden würde, war den Damen bewusst, schliesslich kämpft Chur um das gleiche Ziel. Der Start konnte schlechter nicht sein. Nach fünf Sekunden (!) stand es 0:1 für die Churerinnen. Den Red Devils mangelnde Konzentration vorzuwerfen, wäre fehl am Platz. Der Bullygewinn von Chur landete auf dem Stock einer Mitspielerin und diese fackelte nicht lange und pfefferte einen ansatzlosen Sonntagsschuss ins Hohe Eck. Tanja Schuler im Tor blickte verständlicherweise etwas überrascht. Chapeau! Die Märchlerinnen konnten zum Glück gut darauf reagieren und glichen in der fünften Minute mit einer herrlichen Auslösung durch Stefanie Friedlos aus. Über alle Stationen wurde schnell und direkt gespielt und auch direkt abgeschlossen. Wenig später setzte Fabienne Gyger zum Solo an netzte zum 2:1 ein. Je länger das Spiel ging, desto mehr Spielanteil hatten die Teufelinnen. In der Defensive wurde nur wenig zugelassen und die Zweikämpfe hart aber fair angesetzt. Ein Freistoss brachte Piranha aber den Ausgleich. Die Schwyzerinnen drückten wieder auf die Führung, powerten und graben gefühlt jeden Ball aus jeder Ecke aus. Stefanie Fleischmann, welche vieler dieser Zweikämpfe gewann, belohnte sich gleich selber und schoss zur erneuten Führung ein. Mit einer Überzahl hatten die Märchlerinnen die Chance auf das wichtige vierte Tor. Leider blieb dieses ungenutzt. Ein Lattenschuss verwehrte den Red Devils ebenfalls den Zweitorevorsprung. Nach einem Timeout agierten die Bündnerinnen ohne Torhüterin und mit vier Feldspielerinnen. Lange konnten viele Schüsse geblockt und Pässe unterbunden werden. Olivia Vogt und Désirée Gross hatten die Entscheidung auf dem Stock, konnten aber nicht ins leere Tor einschiessen. Die Hockeygötter waren wirklich nicht am Zürichsee zu Hause. Eine der wahrsten Weisheiten im Sport kam zu Tragen und somit schossen die Churerinnen ohne Torhüterin kurz vor Schluss doch noch den Ausgleich zum 3:3. Die Devils wurden, wie so oft diese Saison schlecht belohnt. Was sich wie eine Niederlage anfühlte, wurde eben auch auf der Tabelle sichtbar. Wieder einer dieser Punkte….

Red Devils
3:3
piranha chur

Einbruch von Cazis gnadenlos ausgenutzt

Im zweiten Spiel wartete ein weiteres Team aus dem Kanton Graubünden auf die Teufelinnen. Obwohl Blau-Gelb Cazis sich stets kämpferisch zeigte, weilen sie abgeschlagen auf Platz 9. Das Hinspiel verloren die Red Devils aber knapp mit 5:6. Wieder starteten die Devils nicht wie gewünscht und Cazis führte durch ein Freistosstor. In der neunten Minute realisierte Olivia Vogt von hinter dem Tor den grosszügigen freien Raum im Slot und schlich hervor, um gleich selber auszugleichen. Die beiden Teams schenkten sich nichts und erneut war es ein körperbetontes, faires Spiel. Die Devils drückten aufs Tempo und kurz vor der Pause konnte Stefanie Friedlos die Führung markieren. Nach der Pause erlitt Cazis einen Einbruch, den die Märchlerinnen gnadenlos ausnutzten. Auf ein Eigentor von Cazis folgten fast im Minutentakt die Tore von Gyger, Danilovic, und zweimal Weber. Besonders auch Karina Kessler scheint nach ihrem langen Auslandaufenthalt nichts verlernt zu haben. Kessler war letzte Saison noch im Förderkader und eigentlich auf diese Saison hin fix im Team aber erst kürzlich in die Schweiz zurückgekehrt. Sie begleitete das Team als Joker und war für Teileinsätze vorgesehen. Gleich im dritten Einsatz konnte sie ein schöner Querpass von Friedlos verwerten. Überhaupt auffallend oft ermöglichte Cazis den Querpass in den Slot, weshalb gleich drei Tore so entstanden. Die Teufelinnen liessen nichts mehr anbrennen und haben bis zum Schluss mit einer geschlossenen Teamleistung die zwei Punkte ins Trockene gebracht.

Red Devils
8:1
Blau-Gelb Cazis

In der 9. und letzten Runde am 5. Februar in Rümlang kämpfen die eingangs erwähnten Teams um den 4. Playoffplatz. Cevi Gossau und die Chilis aus Rümlang sind bereits qualifiziert und Wolhusen auf Platz 3 wird mit grosser Wahrscheinlichkeit ebenfalls in die Endrunde einziehen. Auf Platz 9 und 10 kämpfen hingegen die Bündnerinnen aus Cazis und die Aufsteigerinnen aus Härkingen gegen den Abstieg in die 2. Liga.

Besonders bitter: Bereits letzte Saison verpassten die Damen die Playoffs bei Punktgleichheit nur wegen dem schlechteren Torverhältnis. Können die Ladies das Glück des Tüchtigen endlich auf ihre Seite zwingen?

8. Meisterschaftsrunde, Damen 1. Liga KF, Gruppe 2, 14:30 Uhr und 16:20 Uhr / Sportzentrum Arkaden Davos / SR: Riccardo Hächler

Red Devils – piranha chur 3:3 (2:1 / 1:2)

Tore: 1. piranha chur 0:1, 5. S. Friedlos (O. Vogt) 1:1, 10. F. Giger 2:1, 33. piranha chur 2:2, 35. S. Fleischmann 3:2, 39. piranha chur

Red Devils – Blau-Gelb Cazis  8:1 (2:1 / 6:0)

Tore: 3. Cazis 0:1, 9. O. Vogt 1:1, 16. S. Friedlos (D. Gross) 2:1, 23. Eigentor 3:1, 25. F. Giger (S. Friedlos) 4:1, 26. D. Danilovic 5:1, 28. K. Kessler (S. Friedlos) 6:1, 31. A. Weber (S. Fleischmann) 7:1, 33. A. Weber 8:1

Red Devils: Schuler, Kompein; Fiedlos, Gross-Holdener, Vogt; Fleischmann, Danilovic, Giger; Weber, Kessler

Strafen: 1x2 Minuten gegen piranha chur

Bemerkungen: Red Devils ohne Wild (Weiterbildung), Demiéville (Arbeit), Lampert (Ausland), Förderkader (gleichzeitig Meisterschaft) / 36. Lattenschuss Gross (gg. piranha chur)