Nach zwei Niederlagen mit dem Rücken zur Wand

Foto Rico Züger

Zwei Niederlagen am Wochenende bringen die Devils an den Abgrund. Statt sich eine gute Ausganslage zu erarbeiten, stehen sie nun mit dem Rücken zur Wand.

Viele der rund 200 Fans der Devils waren dem Aufruf nachgekommen, sich für das Spiel am Sonntagabend in der Mehrzweckhalle in roter Farbe zu kleiden. Nicht nur symbolisch sollte auf diese Weise eine rote Wand errichtet werden, gegen welche die Tessiner auch auf dem Platz nicht hätten anrennen können. Alles wäre so schön angerichtet gewesen – doch im Gegenteil sollte es für die Devils ein rabenschwarzer Abend werden.

Red Devils
0:6
Gordola

Los ging es mit einem Paukenschlag. Nicht nur machten die Tessiner trotz langer Carfahrt den frischeren und entschlosseneren Eindruck, sie gingen auch bereits in der dritten Minute nach einem Fehler im Aufbauspiel der Devils in Führung. Dieses knappe Resultat hielt bis zu Beginn des zweiten Abschnitts als sich die Ereignisse plötzlich überschlugen. Erst kassierte Marco Fässler wegen eines sogenannten rücksichtslosen Körpereinsatzes eine doppelte Zweiminutenstrafe, welche er abzusitzen hatte. Danach erzielte Nordh für Gordola nach dem fälligen Freistoss das 2:0 mittels sehenswertem Zorrotrick. Dieser Treffer wurde zum Erstaunen des Publikums von den Devils in Zweifel gezogen: Die Schiedsrichter mussten umgehend die Krümmung der Stockschaufel des Tessiners nachmessen, denn diese darf nicht mehr als dreissig Millimeter betragen. Doch da der Angeklagte kurze Zeit später von den Unparteiischen in allen Punkten freigesprochen wurde, zählte der Treffer und die Devils mussten nun gar in doppelter Unterzahl antreten, da durch das 'Nachmessen' eine Strafe wegen Reklamierens ausgesprochen wurde. Da auch diese Überzahl von den Tessiner nach kurzer Zeit ausgenutzt wurde, stand es bereits 3:0 und das Spiel war, wie sich im weiteren Verlauf herausstellte, bereits entschieden. Die Märchler mussten sich in der Folge gar vor eigenem Anhang vorführen lassen und gingen schlussendlich mit 0:6 unter. Obwohl die Tessiner Spieler es schafften während des zweiten Drittels innert kurzer Zeit drei Mal unwissentlich den Lichtschalter zu betätigen und somit die Lichter in der Mehrzweckhalle zu löschen, worauf das Spiel jeweils unterbrochen werden musste: Am Sieg der Tessiner änderte auch diese komische Einlage nichts mehr.

An fehlender Unterstützung lag es am Wochenende definitiv nicht.
An fehlender Unterstützung lag es am Wochenende definitiv nicht. Foto Pascal Müller

Am Tag zuvor war es noch zu einem knapperen Resultat gekommen. Doch als Sieger ging auch in Tenero vor rund 300 Zuschauern Gordola vom Feld. Die Tessiner zeigten im Vergleich zur Vorwoche eine Reaktion und waren von Beginn weg das wachere und bessere Team. Die Devils schienen zwar bemüht, taten sich aber vor allem im Spielaufbau schwer. Zudem vergaben die Märchler bereits in der dritten Minute die Chance durch einen Penalty in Führung zu gehen. Liikka scheiterte wie schon im ersten Spiel am Tessiner Schlussmann. Offensiv zeigten sich die Devils sonst zu Beginn selten und falls der Ball mal über die Mittellinie gelangte, konnte einzig Winteler für die Musik sorgen. Er zeichnete sich an diesem Abend gleich für alle vier Treffer verantwortlich und sollte somit der einzige Märchler Torschütze des Wochenendes sein. «Nach einem nervösen Start konnten wir uns steigern und verpassten den Sieg nur knapp. Leider war das Glück am Schluss nicht auf unserer Seite.», bilanzierte Winteler. Wahrlich legten die Devils spätestens im Schlussdrittel ihre Fesseln ab und zeigten teils sehenswerte Kombinationen, welche die Tessiner Abwehr vor Probleme stellte. Doch der Ausgleich sollte auch mit einem zusätzlichen sechsten Feldspieler nicht mehr gelingen.

Gordola
5:4
Red Devils

Wie eingangs erwähnt folgte am Sonntag dann ein unerklärliches Scheitern, sodass die Devils fürs kommende Wochenende bereits mit dem Rücken zur Wand stehen. Verlieren die Märchler ihr viertes Playoutspiel, müssten sie sich auf die Ligaqualifikation einstellen. Für jemanden, der die Devils am Sonntag spielen sah, ist nur schwer vorstellbar, wie eine Serie gegen ein euphorisiertes und auf jeden Fall starkes Team aus der 1. Liga siegreich überstanden werden könnte. Deshalb gilt für die Teufel nun: Hörner richten und weiter kämpfen, um sich im nächsten Spiel am Samstag nicht die nächste Klatsche einzufangen.

Foto Pascal Müller

Auch am Samstag wird wieder ein Fancar organisiert. Alle Infos dazu auf dem Flyer.

Regazzi Verbano UH Gordola - RD March-Höfe Altendorf 5:4 (2:1, 3:1, 0:2)

Pal. Gottardo CST, Tenero. 347 Zuschauer. SR Stäheli/Zähnler.

Tore: 5. N. Nordh (J. Mustonen) 1:0. 9. P. Winteler (K. Franzen) 1:1. 11. R. Stegmüller (A. Castellani) 2:1. 23. P. Winteler (K. Franzen) 2:2. 27. E. Siira (J. Mustonen) 3:2. 32. E. Siira (N. Nordh)(Ausschluss M. Brunner) 4:2. 37. S. Cappiello (J. Prato) 5:2. 43. P. Winteler (K. Franzen)(Ausschluss Gordola) 5:3. 51. P. Winteler (J. Wittenwiler) 5:4.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Regazzi Verbano UH Gordola. 2mal 2 Minuten gegen RD March-Höfe Altendorf.

Red Devils: Kistler; Damian Fässler, Kolari, Winteler, Wittenwiler, Franzen; Marco Fässler, Bisig, Piittisjärvi, Zellweger, Brunner; Cortinovis, Fabio Diethelm, Liikka, Widmer, Hindermann; Züger, Tim Diethelm Bargetzi, Fleischmann (ET).

Bemerkung: Red Devils ohne: Studer, Mächler (verletzt) und Strehler (nicht im Aufgebot).

RD March-Höfe Altendorf - Regazzi Verbano UH Gordola 0:6 (0:1, 0:3, 0:2)

Mehrzweckhalle, Altendorf. 205 Zuschauer. SR Jung/Petros.

Tore: 3. J. Mustonen 0:1. 24.(23:40) N. Nordh (J. Mustonen)(Ausschluss M. Fässler) 0:2. 24. (23:54) N. Nordh (J. Mustonen)(Ausschluss M. & D. Fässler) 0:3. 38. D. Alberti (E. Siira) 0:4. 42. A. Castellani (N. Frapolli). 48. J. Peltola (I. Bacciarini) 0:6.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Regazzi Verbano UH Gordola. 2mal 2 Minuten gegen RD March-Höfe Altendorf.

Red Devils: Kistler; Damian Fässler, Kolari, Winteler, Wittenwiler, Franzen; Marco Fässler, Bisig, Piittisjärvi, Zellweger, Brunner; Cortinovis, Fabio Diethelm, Liikka, Widmer, Hindermann; Züger, Tim Diethelm Bargetzi, Schreppers, Fleischmann (ET).

Bemerkung: Red Devils ohne: Studer, Mächler (verletzt) und Strehler (nicht im Aufgebot).