Die speziellste Meisterschaftsrunde der Saison ist zweifelsohne die Heimrunde. Die Unterstützung von der eigenen Tribüne war auch in diesem Jahr wieder spürbar. Obwohl man die erhöhte Nervosität schnell ablegen konnte und gute Leistungen zeigte, ging man zweimal als Verlierer vom Platz. Die Enttäuschung hallte bei den beiden Kapitäninnen auch Tage später noch nach (im Interview).
Heimrunde, das heisst auch Arbeit. Frühmorgens musste die heimische Arena noch hergerichtet werden. Nachdem dies schon einmal souverän erledigt werden konnte, fokussierte man sich langsam auf das erste Spiel. Die Zürich Oberland Pumas, unsere ersten Kontrahenten, hatten vor dem Spiel ebenfalls zwei Punkte auf dem Konto. Ein enges und spannendes Spiel durfte also erwartet werden.
Red Devils - Zürich Oberland Pumas 5:6 (4:3)
Wie würden die Märchlerinnen mit der Nervosität umgehen? Die erste Linie um die beiden Team-Kapitäninnen übernahm sofort Verantwortung und legte einen guten Start hin. Mit dem verdienten 1:0 zeigte man sofort, dass man für dieses Spiel bereit war. Das Heimteam verstand es den ihnen gegebenen Platz zu nutzen und erspielte sich mit vielen öffnenden Pässen viele Chancen. Die Pumas waren vor allem mit schnellen Kontern gefährlich. Die Devils erspielten sich ein klares Chancenplus und liess sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich nicht beirren. Bis Mitte der ersten Hälfte konnte auf 4:1 erhöht werden. Die vielen gefährlichen Querpässe fanden ihr Ziel zwar weiterhin, die Schüsse aber den Weg ins Tor plötzlich nicht mehr. Die Pumas, die weiterhin Mühe mit der Offensive des Heimteams hatten, erspielten sich aber weiterhin eigene gute Torchancen. So gelang es ihnen bis zur Pause wieder auf 4:3 zu verkürzen.
Während die Devils ihrer Linie treu blieben und allen Spielerinnen weiterhin in etwa gleich viel Spielzeit gewährten, stellten die Pumas um. So wurden dort die besten Kräfte forciert. Das Spielgeschehen verschob sich so mehr vor das Tor der Teufelinnen, als ihnen lieb war. Auch stellten sich nun die Zürcher Oberländerinnen besser auf das Spiel der Einheimischen ein und liessen nicht mehr so viele gefährliche Pässe zu. Der Raum wurde enger und die Altendörflerinnen hatten plötzlich Mühe, sich Chancen zu erarbeiten. Die Pumas hingegen nutzen einige kleine Unaufmerksamkeiten in der Defensive und drehten das Spiel zu ihren Gunsten. Das Anschlusstor folgte prompt und es blieb noch genügend Zeit, um den Ausgleich zu erzielen. Es gelang den Devils allerdings nicht mehr, Druck vor dem gegnerischen Tor zu erzeugen und die Pumas schaukelten das Spiel nach Hause.
Trotz einer beherzten Leistung des gesamten Teams und einer überlegenen ersten Halbzeit, ging dieses Spiel mit 5:6 verloren. Dementsprechend war die Enttäuschung ob dieser guten Leistung verständlicherweise riesig. ¨Diese Niederlage trotz 4:1 Führung wird mich noch lange verfolgen¨, so der Tenor im Interview mit den beiden Kapitäninnen Tage nach dem Spiel. Doch dazu weiter unten mehr.
Nach dem ersten Spiel folgte eine lange Pause, fast drei Stunden musste man bis zum nächsten Spiel ausharren. Genügend Zeit also, um nach diesem unglücklichen Ausgang so richtig ins Grübeln zu kommen. Doch der Trainerstaff hatte vorgesorgt. So folgte ein gemeinsames Mittagessen ausserhalb der Sporthalle in einer völlig anderen Atmosphäre. Im Restaurant angekommen, erhellte sich die Stimmung im Team dann sichtlich schnell wieder.
Red Devils - Kloten-Dietlikon Jets 4:12 (0:4)
Zurück in der Halle, ging es auch schon an die Vorbereitung für das zweite Spiel des Tages. Die Ausgangslage eine komplett andere. Die Kloten-Dietlikon Jets, nicht nur der amtierende Schweizer Meister, sondern bereits wieder ungeschlagener Leader, war klarer Favorit! Dies zeigte sich auch sofort im Spiel und die Jets übernahmen sofort das Zepter. Die jungen Teufelinnen brauchten einige Minuten um sich zurecht zu finden, lagen dann auch schnell mit zwei Längen zurück. Nun gelang es aber einige Vorstösse zu starten und Nadelstiche zu setzen. Bis kurz vor der Pause konnte das Resultat gehalten werden. Die Jets fanden aber kurz vor dem Seitenwechsel noch einen Weg um auf 4:0 zu erhöhen.
Die in der Pause angesprochenen Punkte, sollten in der zweiten Halbzeit umgesetzt werden. Dank etwas mehr Ballbesitz gelang es nun auch, mehr Abschlüsse zu generieren. Der eine oder andere Ball fand nun so auch den Weg ins Tor! Die Jets liessen aber nicht nach und konnten immer dann, wenn ihnen die Märchlerinnen zu nahekamen, wieder nachlegen. So stand es bis wenige Minuten vor Schluss 7:4 für die Schweizermeisterinnen. Diese pachteten in eben diesen jegliches Abschlussglück und gefühlt fast jeder Schuss fand irgendwie den Weg ins Tor. Die Moral der Einheimischen litt sichtlich darunter und so konnten die Jets das Score zum Schluss noch bis auf 12:4 erhöhen.
Auch dies ein hartes Verdikt, welches nicht dem gezeigten entsprach. Die Leistungen während dieser Heimrunde haben die grossen Fortschritte aufgezeigt. Das beim Team verständlicherweise die unglücklichen und nicht Leistungsgerechten Resultate hängen bleiben, ist klar. Dies ist zwar sehr schade, aber dennoch kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Dies zeigt sich auch in den folgenden Interviews mit den zwei Team-Kapitäninnen Anina Kessler und Flavia Rüttimann, welche einige Tage nach der Heimrunde stattfanden.
Am 9.Dezember geht es in Dietlikon mit den letzten beiden Spielen der Hinrunde weiter. In der Tabellenregion der Devils geht es sehr eng zu und her. So wird es sehr schwierig den angepeilten 5.Rang noch zu erreichen. Mit den Nesslau Sharks und dem Derby gegen die Jona-Uznach Flames warten zwar wieder zwei harte Gegner auf die Märchlerinnen. Diese werden aber natürlich wieder alles dafür tun, um Punkte einzufahren.
Weitere Fotos der Heimrunde gibt es hier: